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Die Geschichte ist schnell erzählt: Drei bestens gekleidete Leute des Giorgio - Clans hatten sich im San Francisco Shopping Center in einer Parfümabteilung aufgehalten. Sie hatten vorgehabt, sich sündhaft teure Produkte, wie üblich, ohne Bezahlung zu verschaffen. Nachdem sie sich über die Maßen mit den Probeflaschen eingesprüht hatten, baten sie um drei exklusive Markendüfte. Eine der Verkäuferinnen stellte sie auf die Theke, als einer der drei auf ein hohes Regal zeigte und ein dortiges Produkt sehen wollte. Während die Bedienung sich anschickte, auf eine Leiter zu steigen, steckten alle drei ihre Parfüms in die Tasche und wollten gehen, was eine zweite Verkäuferin registrierte und laut reklamierte. Es war einer der billigsten Diebstahlversuche, der sich denken ließ. Zu dem Zeitpunkt befand ich mich zirka 10 Meter entfernt von besagter Verkaufstheke. Nachdem sich die erste Mitarbeiterin rasch wieder ihren Kunden zugewandt und feststellte hatte, daß die drei Flacons verschwunden waren, rief sie den Abteilungsleiter per Telefon. Da war ich bereits unterwegs zur Theke. Einer der Möchtegern-Mafiosi hatte sich einen der Probeflacons gegriffen und damit das Gesicht der Verkäuferin besprüht, woraufhin diese zu schreien begonnen hatte. Menschen waren zusammengelaufen, ich hatte mitgeholfen die drei Übeltäter festzuhalten, was nicht ganz ohne Blessuren der drei vonstatten gegangen war. Geknickte Nasen, verbeulte Zehen - meine Spezialität - einen ausgekugelten Arm, gebrochene Finger, das Übliche eben.
Wir warteten bereits 10 Minuten vor der Tür, als uns endlich Einlaß gewährt wurde. Viele Zuschauer waren nicht gekommen, schließlich ging es nicht um Mord oder Totschlag. Wir nahmen platz, der Richter erschien und setzte sich ebenfalls. Den Anwesenden schenkte er keine Beachtung, er blätterte in seinen Akten. Dann eröffnete er die Verhandlung. Nachdem die einleitenden Zeremonien über die Bühne gegangen waren, verlas ein junger Staatsanwalt die Anklage. Alle drei Beklagten plädierten für nichtschuldig, das war zu erwarten gewesen. Die beiden Verkäuferinnen machten ihre Aussage, alles wurde protokolliert. Irgendwann kam ich an die Reihe. Als der Gerichtsdiener meinen Namen aufrief, wurde der Richter stutzig, stierte in meine Richtung, sagte aber nichts. Ich ließ mich auf dem Zeugenstuhl nieder, wurde aber nicht vereidigt, bei geringfügigen Delikten war das unüblich. Auch zum gesamten Hergang brauchte ich nicht viel zu sagen, ich bestätigte nur die Aussagen der beiden Verkäuferinnen. …
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