… Deshalb war die Kugel auch direkt ins Herz gedrungen
Als der Alte tot am Boden lag, hatten sie ihn mit Brads Hilfe in einen Wagen verfrachtet und zu nachtschlafender Zeit zum Parkplatz des Presidio Private gefahren. Das war‘s. Man konnte von den Waffengesetzen halten was man wollte, aber zuweilen rettete man ein Leben dadurch, daß man ein anderes auslöschte.
Ich versprach, die Sache vertraulich zu behandeln und verließ die eingeschworene Gemeinschaft in Sausalito. Nach meinen jetzigen Erkenntnissen bestand kein Grund für mich, die Angelegenheit weiter zu verfolgen oder sie den Behörden zu melden. Hier hatte jemand seine gerechte Strafe erhalten, mehr nicht. Zudem war es ein Fall von Notwehr gewesen. Kein Mord.
***
Die Staubschicht auf meinem Schreibtisch hatte sich mitnichten zurückgezogen. Sogar die Landkarte des Golfclubs, die ich mit dem Finger dort großzügig hingezeichnet hatte, war noch in Spuren zu erkennen. Einige Zeit sinnierte ich, ob ich eine neue Putzfrau beauftragen sollte, hier in meinem Büro einmal Klarschiff zu machen. Meine letzte war wohl aus dem Urlaub nicht mehr zurückgekehrt, denn seit mehreren Wochen habe ich nichts mehr von ihr gesehen. Hierbei muß ich gestehen, daß Hausputz nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen zählt. Ebenso das Waschen von Kraftfahrzeugen, wie vielleicht schon ansatzweise zu erkennen war. Ein nervöses Klopfen an der Tür riß mich aus meinen philosophischen Gedanken. Ich rief ein vernehmbares:
„Herein!“
Sofort befand sich meine rechte Hand in der Schublade bei der Walther. Durch etwaige Unachtsamkeiten meine Gesundheit zu gefährden, wollte ich mir nicht mehr leisten. Es war Savas Taklidis, mein Freund von der Mordkommission.
Ich erhob mich, reichte ihm die Hand, holte zwei Gläser und Fruchtsaft. Als wir getrunken hatten, er am Tisch saß und fragend die Spuren des nächtlichen Überfalls in meinem Gesicht studierte, vor einigen Tagen von Giorgios Leuten verursacht, wußte ich, daß er etwas auf dem Herzen hatte.
„Na, worum geht’s?“ wollte ich in Erfahrung bringen.
„Du siehst ja hübsch aus“, entgegnete er. „Wieder beruflich … ein wenig trainiert?“
Ein gequältes Lächeln meinerseits war die Folge. Viel war ohnehin nicht mehr zu sehen. Noch etwas Farbe und ein paar Kratzer an der Schläfe.
„Man muß in Form bleiben, Savas. Das waren Giorgios Leute.“
Savas öffnete seine Augen ein Stück weiter.
„Giorgio!“
Mehr sagte er nicht, aber ich ahnte, daß er gleich weitersprechen würde. …
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