…
Imelda hatte vor, mich zu einer Bootsfahrt einzuladen. Sie hätte eine kleine Yacht im Hafen liegen, und ich sollte meine Badesachen einpacken. In eben diesem Augenblick hätte sie keinen besseren Vorschlag machen können.
„Was will diese Vettel von dir?“
Offenbar konnte sie sich kaum beruhigen, war hin- und hergerissen zwischen Ekel und Belustigung ob der Szene, die sie so gewaltsam unterbrochen hatte.
„Vielleicht will sie mich als Liebhaber engagieren“, gab ich zu Bedenken. „In ihrem Alter findet man nicht so leicht etwas Adäquates …“
Imelda schüttelte nur noch den Kopf, und allmählich machte sich ein Lächeln in ihrem Gesicht breit.
„Warum besorgt sie sich nicht einen, der ihrem Kaliber angemessen ist?“ sinnierte sie. „Jemanden, der zu ihr paßt.“
Und sie hatte auch sogleich ein paar Vorschläge zu machen, wo die Dame anfangen sollte zu suchen:
„Sie soll es in den städtischen Seniorenheimen probieren. Da hat sie die freie Auswahl.“
„In Luxor müßte sie doch auf jeden Fall fündig werden“, schlug ich vor. „Im Tal der Könige! Dort könnte sie sich einen ausgraben.“
Bei ihrem italienischen Temperament dürfte sie selbst in Ägypten keinerlei Schwierigkeiten haben. Es war nicht zu glauben.
Wir fuhren zur Hafenmole in San Leandro, wo Imeldas kleine Yacht am Pier lag. Nachdem ich den Ford abgestellt hatte, geleitete sie mich zum Wasser hinüber. Die ‚kleine Yacht‘ erwies sich als eine über 20 Meter lange Segelyacht namens Jenny mit zahlreichen voll eingerichteten Kabinen, einer luxuriösen Küche und einem riesigen Sonnendeck, das zu nutzen wir hierher gefahren waren.
Während der Fahrt von Oakland zum im Süden gelegenen Hafen hatte ich einen roten Wagen bemerkt, der hinter uns herfuhr. Ob er nur zufällig dieselbe Richtung genommen hatte, konnte ich nicht sagen, denn plötzlich war er verschwunden. Möglicherweise war der Fahrer auch nur zum angrenzenden Golfplatz unterwegs gewesen. Meine immerwährende Aufmerksamkeit konnte ich einfach nicht ganz ablegen.
Imelda zeigte mir ausführlich dieses bemerkenswerte Schiff. Es erinnerte mich ein wenig an mein Hausboot, das ich nie hatte. Und auch solch ein Schiff würde ich nie haben. Es wirkte auf mich - unbezahlbar. Trotz meines horrenden Wettgewinns im Presidio.
Auch unter Deck gab es Liegeflächen ohne Ende, einen Kühlschrank mit Fruchtsäften. Dieses beeindruckende Boot war beinahe als autark zu bezeichnen.
„Und damit segelst du ganz alleine auf den Sieben Weltmeeren umher? …
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