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…  Warum nur beruhigte mich das nicht? In meinem Kopf kreisten die Gedanken um Imelda und was sie ihr angetan haben könnten. Wiewohl ich meine Drohung am Telefon nicht ausgesprochen hatte, so war mir doch eines klar: Sollte einer von Giorgios Leuten ihr zu nahe getreten sein, dann durfte er den Zorn eines eifersüchtigen Liebhabers erleben, frei nach dem Song über Leroy Brown. Wie viele Teile man von ihm würde hinterher vom Boden auflesen müssen, das wußte ich nicht. Liebe ist wie die Schwerkraft, man kann ihr kaum entkommen, wie sehr man sich auch dagegen stemmt. Und sie hatte doch so schöne Beine.  

   Endlich erschienen Roccos Leute. Ich stand im Schatten des Betonbaues, der unmittelbar an das Pinguinbecken grenzte, und sah sie kommen. Rocco fehlte. Bino traf als erster ein und begrüßte mich respektvoll. Etwas später kam Schweinebacke angetrottet, stellte sich mit seinem blöden Gesicht stumm daneben und betrachtete seine Schuhe. Allmählich tauchten noch drei von der Sippe auf. Alle stellten sich im Kreis um mich herum. Das behagte mir nicht.

   Kurz danach betraten Giorgios Männer den Bereich um die antarktischen Vögel. Sie waren zu siebt und verteilten sich sofort in Grüppchen. Abramo fehlte. Das war auch gut so, denn so wie der schielte, war er bewaffnet eine Bedrohung für seine gesamte Umwelt. Er hätte sich wahrscheinlich eher selber erschossen als einen Gegner. Wo er sich aufhielt, war mir klar. Er bewachte Imelda. Der Mutigste war er nie gewesen. Ich zählte: Sieben gegen sechs. Das sollte keine großen Probleme aufwerfen.

Schließlich erschien Giorgio. Er folgte einem seiner Leute, und ein zweiter hielt sich dicht hinter ihm. Nun waren sie zu neunt, als sie sich mit den restlichen Männern vereinten. Dann erblickten sie mich, es wurde getuschelt und Giorgio sofort informiert. Der nahm es zur Kenntnis. Etwa die Hälfte seiner Leute verteilte sich um das Bassin und versuchte, so unauffällig auszusehen wie nur möglich, was zur Folge hatte, daß jeder, der sie dort stehen sah, länger hinschaute als ihnen lieb war.

Roccos Leute wollten alle in meiner Nähe bleiben, offenbar schien ihnen der Betonbau ein wenig mehr Sicherheit zu bieten als das ungeschützte Dasein am Beckenrand. Ich schickte sie weg. Das hier war mein Platz, sie sollten sich gefälligst einen eigenen Betonklotz suchen. Zuletzt kam Rocco in Begleitung seines blitzhäßlichen Leibwächters, wir beide kannten uns bestens. Giorgio und Rocco gingen sogleich aufeinander zu, umarmten sich brüderlich und küßten sich auf die Wangen. …


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