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…  Savas und seine Leute gingen sofort los, ich schloß mich an. Es goß in Strömen, Schirme hatten wir keine dabei und wurden naß bis auf die Haut.

„Abramo wird mich gleich anrufen“, schickte ich in Savas‘ Richtung.

Dann erzählte ich ihm von dem vorangegangenen Gespräch. Was Imelda von mir wollte, konnte ich nicht sagen. Möglicherweise hatte sie eine Information für mich. Es wunderte mich ohnehin, daß sie sie nicht schon hatten laufenlassen, weil ich so nachdrücklich mein Desinteresse bekundet hatte. Was wollten sie mit einer Person, die mich nichts anging?

Das Anwesen des ‚Östlichen Paten‘ war von einer weißen Mauer umsäumt, wir konnten kaum etwas erkennen. Savas kramte einen Plan hervor, der die Örtlichkeiten zeigte. Es war eine Satellitenaufnahme, etwas unscharf. Im hinteren Teil war ein Tennisplatz zu sehen, ein riesiger Swimmingpool, das Gelände war zudem umrahmt von Bäumen, ziemlich versteckt lag es da. Der Regen ließ etwas nach.

Als wir uns auf etwa 100 Schritte genähert hatten, verließen wir den Weg und schlugen uns in die Büsche. Nachdem wir ein Nachbargrundstück durchquert hatten, befanden wir uns unweit der Mauer. Savas gab seinen Leuten Zeichen, sich um den Komplex zu verteilen, sie taten es augenblicklich. Da läutete mein Telefon erneut.

„Wir müssen wissen, wie viele Leute auf dem Grundstück sind“, sagte Savas leise.

Ich nickte und nahm den Anruf entgegen. Es war Abramo. Einige Unhöflichkeiten lagen mir auf der Zunge, die ich ihm hatte entgegenschleudern wollen. Aus Rücksicht auf die Gefangene unterließ ich es. Wer weiß, was dieser Tölpel vielleicht in seiner Wut angestellt hätte.

„Deine Herzdame will unbedingt mit dir reden“, klang es ungeduldig aus dem Smartphone. „Sie läßt mir keine Ruhe.“

„Mach‘s kurz, ich habe nicht viel Zeit, ich habe hier in San Francisco jede Menge zu tun. Was will sie denn noch?“ kam von mir.

Nachwievor mußte ich den Unbeteiligten spielen, wollte ich meine Bemerkungen vom Vortag nicht ad absurdum führen. Mein Gefühl hingegen sagte mir, daß die Entführer mir nicht recht glauben wollten. Auch gut. Gestern hatten sie explizit verlangt, ich sollte mich vom Treffen Rocco - Giorgio fernhalten. Nun war mir nicht bekannt, ob Abramo von meinem Erscheinen bei dieser fatalen Zusammenkunft im Zoo schon Kenntnis hatte. Aber ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß es während der Schießerei im Zoo einer von Giorgios Spießgesellen für nötig befunden hätte, ihn, Abramo, dem kleinsten Fisch im Zuchtbecken des Paten, darüber zu informieren. …


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