… „Ich habe es meistens bei mir.“
Diesen Aphorismus begriff er nicht.
„Du wirst für mich arbeiten“, begann er wie selbstverständlich. „Ich brauch gute Leute, und ich bezahl dir das Doppelte von dem, was dir der da bietet.“
Damit deutete er mit dem Daumen hinter sich. Rocco war etwa drei Meter hinter ihm stehengeblieben und schwieg. Er wußte, daß ich das Angebot abschlagen würde.
„Daß du gute Leute brauchst, ist in der ganzen Stadt bekannt“, erfuhr er von mir. „Deine sind zu dämlich, um eine Tasse Kakao umzukippen. Und dabei habe ich noch aufgerundet.“
Das gefiel ihm gar nicht, obwohl er es wußte. Giorgio faßte mit seinen zitternden Fingern an das Revers meines Anzugs, das nun gefiel mir überhaupt nicht. Was ihn nicht störte, denn er sagte leise:
„Feiner Stoff, den du da trägst. Was zahlt dir der Kinderschreck hinter mir?“
„Nimm besser deine Hände da weg“, sagte Rocco besorgt, und auch mein Gesicht sandte eine Warnung in Richtung meines Gegenübers.
„Mit deiner Hilfe könnte ich auch Roccos Bezirk kontrollieren“, sandte der flüsternd hinterher, „und du bist ein gemachter Mann.“
„Du solltest auf deinen Freund Rocco hören, Giorgio!“ kam von mir.
Aber der Mann hörte nicht zu. Sattdessen insistierte er, indem er weiter heftig an meinem Revers zerrte, mit den Worten:
„Sei klug, Gilligan, gib nach! Komm zu mir. Sagt man nicht: Der Klügere gibt nach?“
Als er weiter unverschämt meinen Anzug befingerte, zuckte meine linke Faust in Richtung seines Kinns, sogleich lag er am Boden, hatte seinen Durst vergessen, und meine Knöchel schmerzten.
„Wenn die Klügeren immer nachgeben, regieren am Ende die Dummköpfe“, schickte ich dem zu meinen Füßen Liegenden entgegen.“
Gegen meine Reflexe war ich machtlos. Aber es ging mir entschieden gegen den Strich, wenn ungehobelte Menschen mich anfaßten und auch durch Warnungen nicht davon abließen. Auch Roccos Leute hatten das erfahren dürfen. Sofort eilten Giorgios Beschützer herbei, halfen ihm auf die Beine, er griff an das Geländer des Pinguingeheges. Seine Leute hatten ihre Waffen gezogen, steckten sie aber auf ein Zeichen Giorgios wieder weg. Der wandte sich an Rocco, indem er sein Kinn massierte. Es zeigte bereits eine deutliche Schwellung.
„Ich möchte jetzt … deswegen hier keinen Krieg anfangen, Rocco“, sagte er mit Blick auf mich. „Aber du schuldest mir 7500 Dollar.“
Damit ließ er uns stehen und ging in die Richtung, aus der er gekommen war, umringt von seinen Leuten. …
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