… Und hinterher hatten sie dazu keine Gelegenheit mehr gehabt. Ergo mußte ich davon ausgehen, er wartete noch immer auf die Rückkehr der Gang. Meine Hand glitt zum Oberarm, wo mich die Kugel gestreift hatte. Aus Zeitmangel hatte ich mich noch nicht einmal verbinden lassen. Hemd und Jackett klebten an der Wunde.
„Was ist mit dir los?“ hörte ich laut Imeldas Stimme. „Willst du mich hier verrotten lassen?“
Wenn ich jetzt etwas Unbedachtes sagte, wußten sie, wenn sie mithörten, wie es um uns beide stand. Das war unter allen Umständen zu vermeiden.
„Wo sind Sie, Miss Broadcast?“ wollte ich wissen und hoffte, es klang so naiv, wie ich es beabsichtigte. „Was wollen Sie noch von mir?“
Wie würde Imelda reagieren? Würde sie meinen Versuch erkennen, unser Verhältnis herunterzuspielen? Wenn nicht, könnte es doch noch gefährlich für sie werden. Savas, der einen nahestehenden Baum erklommen hatte, um das Anwesen zu übersehen, betrachtete mich interessiert von oben. Zwar kannte er mich als Cop, aber als Detektiv im Einsatz hatte er mich noch nie erlebt. Und unsereins tat oftmals Dinge, die einen Beamten des Departments seinen Job kosten konnten. Der Regen hatte schlagartig aufgehört.
„Was ich will?“ fragte Imelda schrill, und ihre Stimme klang so, als hätte sie das Spiel durchschaut.
Ich atmete durch.
„Allmählich finde ich es nicht mehr amüsant, hier eingesperrt zu sein“, fuhr die Frau fort. „Angestarrt von einem schielenden Gangster und bewacht von zwei weiteren, die nichts im Kopf haben als überaus vulgäre Zoten.“
Savas hatte ein Fernglas hervorgezogen und schaute gespannt hindurch. Mit der rechten Hand gab er mir Zeichen weiterzureden, das Gespräch in Gang zu halten. Offenbar hatte er eine Zielperson ausgemacht.
„Und … was soll ich dabei tun? Hier … in San Francisco?“ fragte ich zögerlich.
Ich hob meine freie Hand und zeigte Savas drei Finger – drei Bewacher! Er nahm es zur Kenntnis.
„Geh auf ihre Forderungen ein! Glaubst du im Ernst, ich will hier noch eine weitere Nacht verbringen und – durchs Fenster auf diesen Pool dort starren?“
Das klang ziemlich verzweifelt, aber weil ich davon ausging, daß die anderen zuhörten, sagte ich nur knapp:
„Ich weiß wirklich nicht, wie ich Ihnen helfen könnte, Miss Broadcast.“
Damit beendete ich das informative Gespräch. Oben im Baum telefonierte Savas mit einem der Kollegen. Danach kletterte er herunter und stellte sich neben mich mit den Worten:
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