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…  Traurig schaute ich zurück auf den Yachthafen. Das also war unsere erste große Ausfahrt gewesen. Nun, weit genug waren wir nicht gekommen, um sie als Weltreise zu deklarieren. Immerhin hundert Meter, dann hatte unsere Titanic Schiffbruch erlitten. Und das ganz ohne Eisberg.

   Ich stellte fest, daß sich meine Aktivitäten in Sachen Mafia vom Rocco-Clan hin zu Giorgios Sippe verlagert hatten. Nun mußte ich mich wirklich vorsehen, daß ich am Ende nicht für beide arbeitete. Oder zwischen den beiden zermahlen wurde. Ich rief Savas auf seinem Mobiltelefon an, und wir sprachen nochmals über unseren morgigen Treffpunkt im Zoo. Er kündigte sein unauffälliges Erscheinen mit ein paar ausgesuchten Leuten an. Der Maulwurf war noch nicht enttarnt, das machte die Arbeit im Department nicht leichter.

Dann dachte ich wieder an Imelda - im Grunde dachte ich an nichts anderes - und was man mit ihr anstellte. Beim Telefonat mit diesem Abramo, dem ich so delikat die Nase zertrümmert hatte, wäre mir um ein Haar eine Drohung herausgerutscht. Eine Drohung das Wohlbefinden Imeldas betreffend. Ich hatte es gerade noch vermieden. Es wäre meiner Glaubwürdigkeit in keiner Weise zuträglich gewesen, hätte ich mich für die Gesundheit einer Dame ins Zeug gelegt, die mir nach eigenem Bekunden völlig gleichgültig war. Ich fuhr zurück in mein Büro.

 

***

 

   Der folgende Tag zog sich in die Länge, das Aufeinandertreffen mit Giorgios Leuten war um 15 Uhr geplant, zwei Stunden vorher war ich an Ort und Stelle, telefonierte mit Savas, der seine Leute bereits plaziert hatte und mich über deren Standorte informierte. Das war wichtig, damit man sich nicht versehentlich gegenseitig aufs Korn nahm, sollte es zu einem Schußwechsel kommen. Ein Mann des SFDP stand als Eisverkäufer getarnt in unmittelbarer Nähe des Pinguinbassins und verkaufte tatsächlich Eis an Schulkinder. Ihn kannte ich nicht, holte mir selbst eine Tüte mit zwei Kugeln und wechselte ein paar Worte mit ihm. Er war kaum älter als 25, hatte hellwache Augen und auch er war, wie alle anderen, von Savas über meine Präsenz in Kenntnis gesetzt worden. Man kam sich beinahe vor, wie in einem Krimi der B-Serie. Jetzt fehlte nur noch der obligatorische Würstchenstand, den konnte ich nicht finden. Aber ich entdeckte noch mehrere Kollegen von Savas, die, getarnt als Zoomitarbeiter, halbherzig ihrer Tätigkeit nachgingen. Mit einem Auge überwachten sie die Szene, mit dem anderen hielten sie sich symbolisch an Heuballen fest, oder was sonst gerade griffbereit war. …


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