…  Bis auf den Alten, der mit dem Begleichen seiner bescheidenen Schuld noch immer zögerte. Also nahm ich an. Jetzt war ich schon so weit vom Kurs abgekommen, daß ich mich mittlerweile selbst verfolgte.

Kapitel IX

   „Und du meinst, sie würde aussagen?“ fragte Savas Taklidis über den Rand seines Glases hinweg. „Ohne ihre Aussage steht eine Anklage wegen Brandstiftung auf schwachen Füßen.“

Ich nahm einen kleinen Schluck Orangensaft und stellte mein Glas akkurat auf seinen Schreibtisch.

„Ich denke schon“, antwortete ich, „Imelda Broadcast scheint mir ziemlich stabil im Charakter. Und schließlich haben diese Typen auch die Hütte der Broadcasts niedergebrannt.“

   Ich hatte mich am späten Vormittag in Savas‘ Büro eingefunden, weil ich ihm einiges zu berichten hatte, bezüglich der Aktivitäten dieses Lopez‘. Savas schaute auf die Akte, die meinen Bericht über die Geschehnisse in Lagunitas enthielt. Von den drei Brandstiftern war ich bisher nur dem Venezolaner begegnet, und der war mittlerweile auch Savas bekannt. Wenn der sich Lopez richtig zur Brust nehmen würde, würde der alle Namen verraten, die ihm einfielen, da war ich mir sicher. Selbst jene von Verwandten in Südamerika, die er noch nie gesehen hatte. Das aber wäre das kleinste Problem.

„Ich will ihn nicht wegen der Brandstiftung drankriegen“, fuhr ich fort. „Jedenfalls nicht nur deswegen. Wenn er einen findigen Rechtsverdreher hat, kriegt er … wieviel brummen sie ihm auf?“

Savas dachte nur kurz nach.

„Zwischen 5 und 10 Jahren.“

Das war mir entschieden zu wenig, dabei dachte ich nicht nur an den versuchten Mord in der brennenden Hütte und die ,romantischen‘ Stunden im Weiher. Von der entgangenen Nacht mit Imelda ganz zu schweigen. Und gerade die sieben Toten ließen mir keine Ruhe.

„Wegen seiner Drogengeschäfte müssen wir ihn einlochen“, sagte ich zu meinem Freund. Und plötzlich sah ich jene Schüler vor mir, die aufgrund seiner Aktivitäten ihr junges Leben ruinieren würden.

„Wenn ich ihn dir wegen Drogenhandels ans Messer liefere, wie lange kommt er hinter Gitter?“  

Savas seufzte.

„Bisher haben wir ihm nichts nachweisen können, Harry. Er ist aalglatt. Wir haben keinen Stoff in seiner Wohnung gefunden, haben alles auf den Kopf gestellt. Sogar mit einem Drogenhund.“

Ich war mir ziemlich sicher, daß ich sein Versteck ausfindig machen würde. Das war meine Profession.

„Wie lange, Savas?“ insistierte ich. …