… “ rief ich verhalten in den gleichfalls düsteren Flur.
Keine Antwort. Unbefugt war ich nicht eingedrungen, schließlich hatte mir der Gastgeber geöffnet. Ich ging ein paar Schritte hinein, da preßte sich ein kalter Lauf in meine rechte Nierengegend.
„Nimm sie hoch!“ befahl eine Stimme.
Reglos blieb ich stehen.
„Lopez schickt mich“, wiederholte ich meine eingangs verkündete Lüge.
„Du sollst sie hochnehmen!“
Ich gehorchte und hob die Hände in Schulterhöhe.
„Wer bist du?“ wollte der Kerl wissen.
„Lopez…“ weiter kam ich nicht.
Denn ein Hahn wurde gespannt. Unmittelbar hinter meiner Niere.
„Lopez kennt meine Adresse nicht“, kam von hinten.
In diesem Flur war es düster, aber man konnte in etwa erkennen wo der Ausgang war. Und mein Gastgeber kannte sich hier aus. Die Vorteile lagen unübersehbar auf seiner Seite. An der Decke konnte ich zwei Lampen ausmachen, allerdings waren sie ausgeschaltet.
Da vernahm ich ein leises, aber bedrohliches Knurren hinter uns. Großartig, auf Steve war Verlaß. Offenbar hatte sich mein widerspenstiger Gastgeber umgewendet, denn der Druck der Waffe an meiner Niere ließ nach. Ich hielt die Luft an, senkte fast unmerklich meine rechte Hand und sagte:
„Hören Sie …“
Mit einer schnellen Drehung faßte ich den Arm, der die Waffe hielt, drückte ihn zur Seite und schlug mit der Linken zu, so fest ich nur konnte. Und das alles im Zwielicht eines Flures, den ich nicht kannte. Die Dunkelheit wurde nur kurz verdrängt, als sich ohrenbetäubend der Schuß löste und den Flur mit gelbem Licht erschreckte, kehrte aber sogleich zurück. Die Kugel fuhr in die Wand, dem Knall nach zu schließen ein großes Kaliber. Ich hielt seinen schlaffen Arm noch immer fest, als sich der Bursche längst im Land der Träume befand. Steve schnupperte intensiv an dem Bewußtlosen. Der Schlag hatte gesessen, meine Knöchel schmerzten. Meine Linke suchte den Lichtschalter, es wurde hell im Flur. Am Boden lag, ein wenig gekrümmt, ein Mann mittleren Alters, dunkelhaarig, nicht sehr groß und nicht sehr kräftig gebaut. Er besaß eher eine knabenhafte Figur. Seine Zunge hing ihm aus dem Mundwinkel, was auf eine tiefe Ohnmacht schließen ließ. Nun, wie mein Kontrahent konkret aussah oder wieviel er wog, das hatte ich beim besten Willen nicht erahnen können, hatte ich ihn doch immer nur von Ferne gesehen. Aber ich glaube kaum, daß ich in Anbetracht der Knarre, die er bei sich trug, deswegen weniger hart zugeschlagen hätte. …
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