… Denn daß diese Attacke allein gegen den Alten gerichtet war, stand fest. Ich ging davon aus, daß mich Rocco nicht mehr belästigen würde und erzählte den beiden von meinem kurzen Treffen mit dem Italiener auf dem Platz. Allein die Tatsache, daß er mit ein paar Kettenhunden auf dem Turnier erschienen war, sprach für sich. Was hatte er gewollt? Mich zur Rechenschaft ziehen? Wofür? Hatte er etwas geahnt?
„Daß sich der Alte nicht schämt“, entfuhr es Imelda. „Bei seinem Vermögen könnte er sich einen eigenen Golfplatz mitten in San Francisco leisten. Ich glaube, er neidet Brad seine Jugend.“
Dem konnte ich nur zustimmen. Wer sich in seinem Alter mit Frauen abgab, die erheblich jünger waren als seine Tochter, hatte Probleme mit dem Älterwerden. Allerdings dürfte auch der Umstand, daß seine Frau sich eher zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlte, eine gewichtige Rolle dabei spielen. Und daß er beim Turnier lediglich zweiter geworden war. Wer nicht gewinnt, der hat eben - verloren. Das aber waren seine Probleme, nicht unsere. Von dieser meiner Erkenntnis hatte ich den beiden natürlich nichts erzählt.
***
Am nächsten Tag gönnte ich mir eine Kleinigkeit, ich brachte die Mietkarosse - ungewaschen - zurück und kaufte mir einen eigenen Wagen. Einen unauffälligen dunkelblauen Ford, gut motorisiert, wendig, nicht ganz neu, aber glänzend, er brauchte nicht gewaschen zu werden. Wie lange er unversehrt blieb, darauf wollte ich nicht wetten. Im Anschluß fuhr ich ins Police-Departement zu meinem Freund Savas und übergab ihm ein Couvert zusammen mit den Päckchen, die ich in der Gymnastik-Halle und bei dem Drogendealer entwendet hatte.
„Sollte mir etwas zustoßen“, begann ich, „dann findest du im Innern eine Information, die dir Lopez ans Messer liefert. Aber, öffne den Umschlag bitte erst, wenn das Unvermeidliche eintreten sollte!“
Savas stellte keine Fragen, obwohl ihm einige auf der Zunge brannten. Nur seine großen dunklen Augen verrieten sein Interesse. In dem Couvert befanden sich einige Hinweise, u.a. die Angabe des Verstecks in der Gymnastik-Halle unter dem Boxring.
„Zuvor habe ich etwas Persönliches zu erledigen“, erklärte ich ihm.
Savas nickte nur. Er wußte, daß ich es mit dem Gesetz mindestens so ernst nahm wie er; was nicht viel heißen mußte. Danach verließ ich das Departement.
Ohne Steve hatte ich plötzlich mehr Freizeit als zuvor. Ich sinnierte, ob ich mir nicht einen eigenen Hund zulegen sollte, verwarf aber den Gedanken wieder. …
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