… Unweit des Baseball-Stadions fuhr der Mercedes in eine Garage. Der Fahrer stieg aus, es war ein Mann, wie ich aus meiner entfernten Position erkennen konnte, verließ die Garage mit dem Paket unterm Arm und begab sich zu einem Audi A 8, allem Anschein nach ein nagelneues Fahrzeug. Dort setzte er sich hinters Steuer und lenkte die Nobelkarosse nach Westen zur Pazifikküste. Wie man sah, bevorzugte er deutsche Fahrzeuge. Wir fuhren der untergehenden Sonne entgegen.
Vor einem weißen Haus direkt an der Küste hielt der A 8, ein Tor öffnete sich und schloß sich wieder, nachdem der Audi es passiert hatte. Das Gebäude war umzäunt von einem ebenfalls weißgestrichenen Metallgitter, der Eingang kameraüberwacht. Hier unbemerkt einzudringen dürfte nicht einfach werden. Mein Mazda parkte in einiger Entfernung, in der Dämmerung beobachtete ich das Anwesen mit dem Fernglas. Soweit ich sehen konnte, befand sich der Mann alleine im Haus, was meiner Absicht, ihm einen Besuch abzustatten, sehr entgegen kam. Ich wartete, bis die Dunkelheit den Tag vollkommen verdrängt hatte, stieg aus und ging hinüber. Die Wagentür hatte ich offengelassen, vielleicht brauchte ich Steves Hilfe. Den Kopf etwas abgewandt von der Kamera drückte ich auf den Klingelknopf. Es dauerte eine Ewigkeit, bis die Sprechanlage sich meldete.
„Was gibt’s denn?“ hörte ich eine ungeduldige männliche Stimme sagen.
Ich überlegte nicht lange.
„ … Lopez schickt mich“, begann ich leise, „er hat etwas … vergessen. Es ist wichtig.“
Bis sich der Toröffner bemerkbar machte, vergingen nochmals mehrere Minuten. Schon wollte ich aufgeben. Keine Ahnung, was den Mann so lange davon abgehalten hatte. Vielleicht hatte er Besuch, der meinen Beobachtungen entgangen war.
Zielstrebig betrat ich das Grundstück - auch dieses Tor verschloß ich nicht - ging auf einem gepflasterten Weg hinüber zum Gebäude, das sich strahlend hell vor dem schäumenden Pazifik abhob. Die Eingangstür des Hauses war unbeleuchtet, stand aber einen Spalt weit offen. Das roch nach Ärger. Diese Situationen kannte ich zur Genüge. Offene Türen bedeuten meist Unannehmlichkeiten. Deshalb drückte ich sie erst auf, nachdem meine rechte Hand sich vergewissert hatte, daß meine Walther diesmal im Halfter steckte. Dann stieß ich einen leisen Pfiff aus, der galt Steve. Den Pfiff kannte er, wir hatten uns schon desöfteren damit verständigt. Hoffentlich hatte er ihn gehört …
„Hallo! …
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