… Nachdem die Wettannahme am frühen Samstagmorgen für beendet erklärt und der Schalter geschlossen worden war, begann das Turnier. Daß Brad nicht angetreten war, sorgte nur zu Beginn für ein wenig Unsicherheit, die sich im Verlaufe des Turniers rasch legte. Umso höher schätzten nun andere ihre Chancen ein, was sie durch horrende Wetteinsätze unterstrichen hatten.
Die Partner wurden einander zugelost, der alte Broadcast spielte mit einem Fabrikbesitzer aus San Leandro, Brad hatte eine talentierte junge Dame zur Mitspielerin, deren Vater im Waffengeschäft involviert war. Der Job als Caddy blieb mir erspart, ein junger Mann aus Imeldas Freundeskreis hatte sich bereiterklärt, für den ‚Schweden‘ die Schläger zu tragen. Da ich auf dem Platz des Presidio Private schon einige Male gesehen worden war, man mich also kannte, vor allem der alte Broadcast, war mir diese Lösung sehr angenehm. Zudem mußte ich mich nicht auf die Auswahl der Schläger konzentrieren, sondern konnte mein Augenmerk auf die nähere Umgebung richten.
Brad beendete, um die Aufmerksamkeit nicht auf sich zu ziehen, die erste Bahn - ein Par vier - mit 7 Schlägen, seine Partnerin benötigte 6. Alles lief nach Plan. Dennoch verbrachte ich viele Stunden damit, das Anwesen zu observieren. Zu Brads Sicherheit. Das war mein neuer Auftrag. Und das war auch dringend vonnöten.
Während ich meine Runde im Gelände absolvierte, stand Rocco mit drei Leuten plötzlich vor mir. Geschickt postiert hinter dem Clubhaus. Zwei von ihnen trugen dezente Kopfverbände, der dritte humpelte noch immer, es war Schweinebacke.
„Hallo, Harry“, kam von dem Italiener, und er schien nicht freundlich gesinnt.
„Was gibt‘s?“ entgegnete ich kurz angebunden.
Ich verspürte keine Lust, mich mit dem ‚Kleinen Paten‘ allzulange in der Öffentlichkeit zu zeigen, das war nicht gut für meine Reputation. Bino und der Dicke hielten sich erstaunlicherweise zurück, sie kannten mich. Der dritte Mann - es war jener, der auf der Ranch, genau wie Bino, mit seinem Hinterkopf so impulsiv gegen die Schaufel gelaufen war, daß ihm die Sinne schwanden - hatte mich noch nie zu Gesicht bekommen. Er wußte offenbar nicht wer ich war. Darüber hinaus war er so häßlich, daß ich - hätte ich das geahnt - ihn auf Roccos Ranch gebeten hätte, sich umzudrehen, bevor die Schaufel an seinem Hinterkopf einschlug. Wenn ich ihn mir genau betrachtete, hatte es ohnehin den Anschein, die Schippe hätte ihn voll im Gesicht erwischt. …
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