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… 

„So, Freundchen“, brach es aus ihm heraus, dabei schwang er den Schläger und grinste unverschämt, „jetzt werden wir uns einmal auf meine Art unterhalten!“

Für eine solche Unterhaltung mit ihm verspürte ich aber nicht die geringste Lust, deshalb trat ich ihm, als er kräftig nach mir ausholte, ebenso kräftig in den Unterleib, was ihn zuerst zu einer ungelenken tiefen Verbeugung nötigte, die bei jedem englischen Butler zur sofortigen Entlassung geführt hätte, danach zu einem Seufzer, der alle bisherigen in seinem Leben geäußerten diskreditierte und ihn anschließend zu Boden zwang. Es entstand der Eindruck, als ob ein Breakdancer seine Kür abgebrochen hätte, weil ihn ein überdimensionaler Lachanfall erschütterte, dabei hielt sich der Kerl seine Kronjuwelen und wimmerte. Der Baseballschläger war arbeitslos geblieben und lustlos einige Schritte weggerollt. Steve stand da, die Nackenhaare aufgestellt und knurrte. Plötzlich schnappte seine Schnauze nach einem der Pantoffeln, die der Hundefänger trug, und zog ihn vom Fuß.

„Also, wieviel?“ bestand ich auf einer Auskunft.

Dazu begab ich mich extra in die Hocke. Er setzte mehrmals an zu antworten, aber jedesmal versagte ihm die Stimme. Schon fürchtete ich, er würde in Zukunft sein Geld als Koloratur-Sopran verdienen müssen.

„Zwei…hundert“, keuchte er schließlich mit glänzenden Augen und euphorisch seine Nüsse massierend.

„Dann hör mir jetzt einmal gut zu, Lucas“, begann ich freundlich. „Sollte ich dir noch einmal dabei begegnen, wie du Haustiere klaust, dann kannst du dich von deinen Murmeln ganz verabschieden. Im übrigen, ich habe für die Wiederbeschaffung dieses Hundes 2000 bekommen. Ich schlage also vor, du überdenkst deine zweifelhafte Berufswahl noch einmal gründlich. Also“, schloß ich meinen Besuch ab. „Dann halt mal irgendetwas steif! Und wenn‘s in nächster Zeit nur die Ohren sind ...“

Damit ließ ich ihn liegen. Ich war mit Steve bereits aus seinem Garten verschwunden, als der Mann noch immer vor seiner Tür lag und dem Himmel sein Leid klagte. Als wir im Wagen saßen, hielt Steve den Pantoffel in der Schnauze und kaute darauf herum. Ich erbat mir das Requisit von ihm und warf es aus dem Fenster.  

„Wir klauen keine Schuhe anderer Leute“, sagte ich zu Steve.

Er sah mich an und nickte.

***

   Erst als ich mit dem Finger auf meinem staubigen Schreibtisch eine Landkarte skizzieren konnte, fiel es mir auf: Mein Büro hatte dringend eine Reinigung nötig. …


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