…
Draußen legte sich allmählich die Dämmerung über Kalifornien. Imelda brachte ein Tablett herein mit einem gefüllten Fasan. Es duftete nach Thymian und Bratfett, wir setzten uns zu Tisch.
„Ich habe einen respektablem Appetit“, gestand ich Imelda.
„Das liegt an der frischen Luft hier draußen“, entgegnete sie.
Ich vertrat eher die Ansicht, es lag daran, daß ich seit heute morgen nichts mehr gegessen hatte.
Steve stand auf und ging hinüber zur Tür, wir achteten nicht darauf. Da knurrte er leise. Imelda reichte mir die Geflügelschere, ich öffnete sie, setzte sie am Fasan an ...
Mit einemmal wurde die Tür aufgestoßen, drei Männer drangen ein mit Waffen in den Händen. Steve stellte sich zwischen uns und die Angreifer, die Haare auf seinem Nacken richteten sich steil auf.
„Was wollen Sie hier?“ fragte Imelda verunsichert.
„Haltet den Hund zurück“, sagte der vorderste der Männer, ein Latino, „sonst kriegt er eine verpaßt.“
Ich rief Steve zu mir, er stellte sich vor den Tisch, leises Knurren entströmte seiner Kehle. Das beruhigte die Angreifer noch immer nicht.
„Sperr ihn ein!“ befahl einer der Männer.
Ihn kannte ich. Es war Carlos Lopez, jener Drogendealer, den ich observiert hatte. Natürlich hatte ich heute meine Waffe wieder an der Garderobe hängen gelassen. Die Hauptsache war, daß sie gut geölt dort hing. Was sollte ich auch bei einem Rendezvous damit anfangen. Ich brachte Steve in eines der Schlafzimmer, und ehe wir uns versahen, waren Imelda und ich mit dicken Stricken auf zwei Stühle gefesselt, während sich die drei Eindringlinge über den Fasan hermachten. Die Gastgeberin sprach keine Silbe, möglicherweise befürchtete sie, durch ein unbedachtes Wort die Aggression der Männer auf sich zu ziehen. Nur ihre Augen verfolgten das Geschehen, und zeitweise sah sie mich an. Der Champagner wurde gesoffen, der Fasan in seine Einzelteile zerrissen. Lopez trat an mich heran, in der Hand ein Stück des Vogels. Fett lief ihm die Wange herunter und tropfte auf seinen Kragen.
„Wie du siehst, Gilligan, zahlt es sich nicht aus, uns in die Quere zu kommen.“
Wie sie mich hier gefunden hatten, konnte ich nicht sagen, denn von einer Verfolgung hatte ich nichts bemerkt. Einer der Männer gesellte sich zu uns, in der Hand eine Whiskyflasche und ein Weinglas. Er füllte es, setzte es mir an die Lippen und ich mußte schlucken, um nicht zu ersticken. Als es leer war, füllte er es aufs neue und ging zu Imelda. …
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