… Dort war die Feuerwehr eingetroffen und versuchte, den Brand zu löschen. Ich hatte keine Ahnung, woher sie das Wasser bezog. Aber das war uns in diesem Moment ziemlich gleichgültig, hier ging es um unser nacktes Überleben.
Als die ersten brennenden Äste in den Teich fielen, drängten wir weiter zur Mitte hin, nun einigermaßen in Sicherheit. Mittlerweile schwammen wir alle drei. An einer Stelle fanden wir eine Untiefe, dort stellten wir uns hin um abzuwarten, während sich der Wald um uns herum in heiße Asche verwandelte. Plötzlich sagte Imelda:
„Ruf doch die Leute dort oben an! Sie können uns sicher helfen.“
Ich fingerte nach dem nassen Telefon, sah uns umringt von Feuer und erkannte die Ausweglosigkeit dieses Unterfangens.
„Ich glaube nicht“, begann ich, „daß sich momentan jemand hier herunter in diese Feuerhölle wagt. Das wäre Selbstmord, auch für Männer mit perfekter Ausrüstung. Wir sind hier aber ziemlich sicher.“
Sie stimmte mir zu. Hier in der Mitte dieses Sees waren wir sogar in einer besseren Position als die Feuerwehrleute dort oben; wenn man einmal von unseren nassen Füßen absah, unseren nassen Klamotten und Imeldas nassen schlanken Beinen. Der Feuerschein der brennenden Bäume schleuderte sein Licht zu uns herüber, wie wir da standen, naß, erschöpft, unversehrt. Scharf zeichneten sich unsere Silhouetten auf die Wasseroberfläche, und die Wellen, verursacht durch unsere Bewegungen, trieben sie zum Ufer hin. Obwohl wir im Wasser standen, naß bis auf die Haut, froren wir nicht. Wer könnte schon inmitten einer Feuersbrunst Kälte empfinden.
Im Wasser war ich schon, jetzt fehlte nur noch das Hausboot.
„Wie geht es dir?“ wollte ich von meiner Gastgeberin wissen.
Plötzlich rannen Tränen über ihr Gesicht.
„Diese Bastarde“, sagte sie leise und lehnte sich gegen meine Schulter. „Der schöne Fasan. Und sie haben ihn aufgefressen wie die Wilden. Barbaren!“
Das letzte Wort hatte sie hinauf zur Hütte gerufen. Ich legte meinen Arm um sie, wußte jedoch nicht, ob sie das im Augenblick tröstete. Der Fasan, der unserem Gaumen entgangen war, schien ihr mehr auszumachen als der Verlust der Jagdhütte.
„Geduftet hat er jedenfalls ausgezeichnet“, flüsterte ich in ihr Ohr, noch immer hungrig. „Wir holen die Party nach.“
Das hatte dieser Lopez nicht umsonst getan, mir das Vergnügen mit diesen langen Beinen zu verderben. Diese Nacht würde er mir bezahlen müssen, ich fürchtete nur, seine Mittel reichten dafür nicht aus, wieviel Drogen er auch verkaufen mochte. …
...war OK - weiter lesen ►
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen ►
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
3852 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!