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…  Wenn der Wald erst brannte, gab es kein Entrinnen mehr, denn wir befanden uns mittendrinn. Der Sommer in Kalifornien war dieses Jahr äußerst trocken gewesen.  

Unterwegs kramte ich mein Smartphone aus der Tasche, wählte die Nummer der Polizei und als jemand fragte, was es gebe, rief ich:

„Hier gibt es ein herrliches Feuerwerk, kommt alle her und bringt Steaks mit. Und eingelegte Gurken …“

Imelda nahm mir das Telefon aus der Hand, meldete sich mit Namen und versuchte der Beamtin zu erklären, was vorgefallen war und wo wir uns befanden. Sie wußte das ohnehin besser als ich, sie war die Nüchterne von uns beiden. Von der Flasche Whisky hatte sie nur einen Bruchteil abbekommen, der Rest steckte in mir. Die Polizistin am anderen Ende versprach Hilfe, ich erhielt mein Smartphone zurück.   

Von oben hörten wir das verräterische Knistern und Krachen, das entstand, wenn Bäume brannten, die noch im Saft standen. Der Wind wehte in unsere Richtung, es würde nicht lange dauern, und die Feuerwalze hatte uns eingeholt. Ich drängte nach unten zum Weiher.

Mittlerweile umfing uns rabenschwarze Nacht, nur an manchen Stellen durch den gleißenden Feuerschein unterbrochen. Der Weiher war nicht sehr tief, wie mir Imelda versicherte, maß etwa 20 Meter im Durchmesser, und das Wasser roch ein wenig abgestanden. Wenn die Flammen bis hier herunter kamen, wurde es brenzlig. Ich tastete mich am Ufer des Teichs entlang, gefolgt von Imelda und Steve, dem das ganze Freude zu bereiten schien. Aber er blieb dicht bei uns.

Vom gegenüberliegenden Ufer aus betrachteten wir die Flammen, die sich unaufhaltsam den Hang herunter wälzten. Es erinnerte mich an einen Vulkanausbruch auf Hawaii, bei dem die Lava die Hänge hinabfloß, alles in ihrem Weg Befindliche verzehrend. Uns zu Fuß von den Flammen zu entfernen, war ein aussichtsloses Unterfangen, weil wir im dunklen Forst quasi nichts sehen konnten. Daher vertraten wir die Ansicht, hier am Weiher seien wir einigermaßen sicher.  

Aber die Flammen kamen, und bald waren wir vollkommen eingeschlossen. Der Alkohol in meinen Adern hatte sich aufgrund der Aufregung beinahe völlig verflüchtigt, ich hatte meine gewohnte Ruhe wiedergefunden. Als die Hitze immer näher rückte, mußten wir uns in den Weiher zurückziehen. Zunächst nur bis zu den Hüften. Steve war leider gezwungen zu schwimmen, aber er machte das ausgezeichnet.

   Durch die schillernde, mit explodierendem Gehölz durchsetzte Dunkelheit konnten wir am oberen Ende des Abhanges blaue Lichter blinken sehen. …


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