… Ich kannte seine Adresse…
Unser Augenmerk richtete sich auf das Schauspiel, das uns umgab: Lichterloh brennende Bäume, herabstürzende Äste landeten zischend im Wasser, manche ziemlich dicht bei uns, und schickten dampfende Rußwolken zu uns herüber. Einer der Nadelbäume kippte in unsere Richtung, dabei riß er einen benachbarten Kollegen mit und beide fielen klatschend in den Uferbereich des Weihers, funkensprühende Fontänen wie Kometenschweife hinter sich herziehend. Steve bellte, aber die Flammen verursachten einen solchen Lärm, daß sie jedes andere Geräusch erstickten. Also warteten wir. Ich bekam jetzt auch noch Durst und schöpfte mit der Hand Wasser aus dem Weiher. Es schmeckte abscheulich, nach Algen und Froschlaich, und war derart schlammig, daß ich mit dem Trinken auch gleich gegessen hatte.
Gegen 3 Uhr morgens war das Gröbste überwunden, die resistenten Bäume standen noch mit glimmender Rinde, die kleineren sowie das Buschwerk waren restlos verzehrt worden. Selbst der Duft meines After-shaves hatte sich verflüchtigt.
Als die Morgendämmerung anbrach, kräuselte sich dichter Rauch aus der verbrannten Erde. Der Wald hatte entsetzlich gelitten, weite Schneisen hatten die Flammen hineingefressen, als wären Bulldozer wahllos mitten durch den Forst gefahren. Es sah trostlos aus.
„Ohne Bäume ist ein Wald nur halb so schön“, sagte ich zu Imelda und Steve, der Bäume besonders mochte. Wir schauten dort hinauf, wo die Broadcasthütte gestanden hatte, weder Hütte noch Blaulicht waren auszumachen. Naß wie wir waren, hatten wir von den verbliebenen Flammen nichts mehr zu befürchten, ergo verließen wir unser feuchtes Asyl und kletterten den Hang wieder empor.
In der Tat war von den Feuerwehrleuten nichts mehr zu sehen, sie hatten sich ob der gewaltigen Hitze zurückziehen und den Wald sich selbst überlassen müssen. Es gab genug zu tun, jene Häuser zu evakuieren, die direkt gefährdet waren. Die Jagdhütte war bis auf die Grundmauern zerstört, von unseren Fahrzeugen ebenfalls nicht viel übrig. Wieder war es mir erspart geblieben, einen Wagen zu waschen. Beide Fahrzeuge besaßen jetzt eine tiefschwarze matte Farbe, die abzuwaschen nicht mehr lohnte.
Durch den Brand konnte man die Straße, die zur Hütte führte, nur noch vage erkennen, wir machten uns auf den Weg. Müde, erschöpft, naß, rußgeschwärzt, aber ungebrochen stapften wir durch den niedergebrannten Forst. Kein Vogel sang, nur Rauch - und Staubschwaden begleiteten uns durch das Morgenlicht, der Schäferhund immer dicht bei uns. …
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