… Nach kurzer Zeit war der Platz übervölkert mit Polizisten in kugelsicheren Westen und mit schweren Feuerwaffen. Rettungsfahrzeuge standen im Rund, Ärzte bemühten sich um die Verletzten. Die meisten hatten Wunden an Beinen und Armen, was von den mangelnden Schießkünsten der Clanmitglieder zeugte. Die Männer des Sonderkommandos nahmen die wenigen Beteiligten fest, die nicht durch Geschosse verletzt worden waren. Auch ich saß schließlich in einem Transportfahrzeug. Erst als alles unter Kontrolle war, und während man die Verletzten und die Toten abtransportierte, wurden Zeugen gesucht. Die Tür des Wagens, in dem ich zusammen mit Rocco und zwei von Giorgios Leuten in Handschellen saß, wurde aufgerissen.
„Der da kommt in den anderen Wagen“, war zu vernehmen.
Es war Savas, der da sprach, und sein Finger deutete auf mich. Einer seiner Männer zerrte mich unsanft aus dem Fahrzeug und schleppte mich weg. Die Tür wurde wieder geschlossen, der Wagen fuhr ab. Savas ließ mich zu einem nahegelegenen Büro bringen, in welchem sich bereits einige Beamte um die Zeugen bemühten; es waren zahlreiche. Ich wurde in einen Nebenraum gebracht, Savas nahm mir die Handschellen ab, ein Kollege brachte Kaffee. Meine Verhaftung wurde aufgehoben, weil ich einen anderen Status besaß. Ich war quasi freier Mitarbeiter, der diese Aktion überhaupt erst ermöglicht hatte. Die Aussagen der Zeugen widersprachen sich zum Teil völlig. Aber alles wurde aufgenommen.
„Den jungen Kollegen, der den Eiswagen bedient hat“, sagte Savas tonlos, „hat es schwer erwischt.“
„Den Schützen auch“, fügte ich an.
Der stellte sich später als Mario Lattierie heraus, Sergeant beim SFPD. Es besaß italienische Wurzeln und hatte sich bei Giorgio ein lukratives Zubrot verdient. Ihn hatten sie derart zusammen geballert, daß er, sollte er noch am Leben sein, auf mehrere Krankenhäuser verteilt werden mußte. Und er tat mir noch nicht einmal leid. Hinterhältig hatte er auf einen jungen Kollegen während der Ausübung seiner Pflicht geschossen.
Verhaftet und im Polizeiwagen abtransportiert worden waren nur fünf Leute der Clans. Darunter Rocco, Giorgio und Schweinebacke. Alle anderen waren entweder tot oder verletzt. Wäre nicht der junge Beamte mit dem Megaphon so schwer verletzt worden, man hätte die Aktion als vollen Erfolg bezeichnen können. Dunkle Wolken zogen über den Zoo. Von Westen her kündigte sich eine Wetterfront an.
„Ich muß weg“, sagte ich zu Savas. …
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