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…  Ich erklärte ihm, was eben geschehen war, das überraschte ihn nicht. Wir vereinbarten den Treffpunkt. Erneut läutete das Smartphone. Es war Abramo, seine Stimme klang ein wenig nasal.

„Na, bist du wieder an Land?“ wollte er wissen.

Und er schien keineswegs überrascht, mich lebend anzutreffen. War das mit der Jenny nur eine Warnung? Hatten sie gar nicht vorgehabt, mich umzubringen? Sicher war ich mir da nicht.

„Dann hör mal gut zu!“ begann er, und da durfte er gewiß sein.

Nun erklärte er mir, daß ich meine Braut, wie er sie nannte, nicht wiedersehen würde, wenn ich am morgigen Tag beim Treffen mit Rocco zugegen wäre.

„Sie bedeutet mir gar nichts“, gab ich zur Antwort. „Eine Frau wie alle anderen auch. Mehr nicht. Ich schenk sie dir.“

Wenn sie erkannten, dachte ich, daß ihre Geisel für mich keine Bedeutung hatte, würden sie sie vielleicht gehenlassen, denn als Druckmittel wäre sie dann wertlos. Und in der Tat schwieg Abramo eine ganze Weile.

„Bist du noch dran, Kleiner?“ wollte ich wissen. „Was macht die Knollennase?“

 Offenbar beriet er sich mit seinem Chef Giorgio.

„Du bluffst doch, Gilligan“, wurde er plötzlich ein wenig lauter.

„Probier‘s aus! Und tu mir einen Gefallen: Stiehl mir nicht meine Zeit!“

Damit beendete ich das Gespräch. Sicher ungewöhnlich für einen Unterhändler, beim ersten Gespräch mit einem Erpresser einfach aufzulegen. Aber mit diesem Kerl zu verhandeln war reine Zeitverschwendung. Wenn er erst realisieren würde, was Imelda mir bedeutete, würden seine, respektive Giorgios Forderungen ohnehin nicht mehr zu erfüllen sein.

Sie wollten also nicht, daß ich Rocco am nächsten Tag zu der Verabredung begleitete. Warum, das war klar. Würde mir etwas zustoßen, gäbe es erheblich mehr Wirbel, als wenn sich die Clanmitglieder gegenseitig verstümmelten oder erschossen. Zudem hatten sie Respekt vor meinen etwas unorthodoxen Methoden. Wo hielten Sie Imelda versteckt? Abramo hatte beim Gespräch gesagt: „Wir haben sie hier“. Das war diesem Deppen herausgerutscht. Und mit hier meinte er Giorgios Anwesen, das stand fest. Für mich galt es nun, die Millionenerbin nicht zu gefährden. Die Frage war, sollte ich zuerst versuchen, sie aus den Händen dieser Barbaren zu befreien, oder sollte ich warten bis morgen nach dem Treffen? Vielleicht konnte man ja im Gespräch mit Giorgio etwas erreichen, vielleicht konnte Rocco etwas bewirken.

   Irgendwie gelangte ich zu meinem Ford, der unbeschädigt auf dem Parkplatz in Hafennähe auf mich wartete. …


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