… War gespannt, was ich noch erfahren würde. Imelda begann ohne Aufforderung.
„Es war wegen des Höllenlärms, der in dem Zimmer losgebrochen war. Ich bin hereingestürzt, habe die Unordnung gesehen und Vanessa, die sich das Auge gehalten hat. Sofort habe ich meinen Vater aufgefordert zu gehen. Natürlich hat er das ignoriert. Er hat niemals auf irgendwelche Wünsche anderer reagiert. Da hab ich ihn angeschrien.“
Diesmal hatte ich meinen Notizblock nicht dabei. Aber auch ohne diese Erinnerungshilfe würde sich das Gehörte in mein Gedächtnis eingraben. Endlich kam etwas Bewegung in den Fall. Vanessa setzte sich wieder neben ihre Freundin.
„Als er dann noch Martha an den Haaren gepackt und zu Boden gerissen hat“, erklärte Imelda weiter, „bin ich in mein Schlafzimmer gelaufen und habe meine Pistole geholt. Als er die gesehen hat, da hat er nur gelacht. Er hat wohl nicht geglaubt, daß ich es wagen würde. Dann bin ich auf ihn zugelaufen…“
Also hatte Imelda ihren Vater erschossen. Darauf wäre ich nicht gekommen. Ich hatte eher auf seine Frau getippt. Daß sich Eheleute gegenseitig um die Ecke bringen, davon hörte man immer wieder. Ein Mord am eigenen Vater hingegen war eher selten, aber auch schon vorgekommen. Plötzlich stand Martha auf. Sie wirkte ruhig, gefaßt, entschlossen.
„Als Imelda mit der Pistole vor ihrem Vater stand, hat er mich losgelassen und ist aus dem Zimmer gelaufen. Wir haben uns um Vanessas Augenverletzung gekümmert, die ein wenig geblutet hat. Nicht viel. Imelda hat im Bad Verbandsmaterial geholt.“
Nun ergriff Vanessa wieder das Wort.
„Martha und Imelda haben mich gerade verarztet, als die Tür aufflog und Carl zurückkam. Er hatte nun selber einen Revolver in der Hand. Und dann hat er richtig losgelegt.“
Nun berichtete sie, wie der Alte haltlos gebrüllt, wie er alle und jeden im Raum mit der Waffe bedroht hatte. Imelda hatte noch versucht ihn zu beruhigen, war aber kläglich gescheitert. Als sie sich eine Zigarette angezündet hatte, fühlte sich der Alte derart provoziert, daß er ihr das rote Feuerzeug aus der Hand gerissen und danach die Zigarette aus dem Mund geschlagen hatte. Irgendwann hatte er sich vor Vanessa und Martha gestellt, sie weiter beschimpft, Vanessa den Revolver vors Gesicht gehalten und den Hahn gespannt. In dem Moment war ein Schuß gefallen.
Wenn auch Marthas Pistole nicht die Tatwaffe war, so hatte doch sie den Alten getötet. Aus kürzester Entfernung. Mit Imeldas Waffe, die jene zuvor auf die Couch gelegt hatte, bevor sie das Verbandsmaterial holen ging. …
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