…  Mich jetzt zur Wehr zu setzen, hätte zur Folge gehabt, daß sie mich erschossen hätten wie einen Hund.

Da schlug es auch schon ein. Die anderen vier unbewaffneten stürzten sich auf mich und prügelten mich zu Boden, traten auf mich ein, es gelang mir kaum, meinen Kopf vor ihren Attacken zu schützen.

Unverhofft öffnete sich die Aufzugstür und zwei Männer betraten die Tiefgarage. Sofort ließen die Angreifer von mir ab und zogen sich zurück, in der düsteren Garagenbeleuchtung schaute ich ihnen hinterher, glücklich, noch am Leben zu sein. Die beiden Männer halfen mir auf die Beine, Blut lief mir aus der Nase, ich wischte es mit dem Handrücken ab.

„Danke“, entströmte es meinen Lippen. „Ich war … gerade dabei … sie fertig zu machen.“

„Sollen wir die Polizei rufen?“ fragte der jüngere der beiden.  

Ich schüttelte nur meinen brummenden Schädel und bedankte mich nochmals für die unerwartete Hilfe.

„Nicht nötig“, sagte ich. „Das werde ich selbst in die Hand nehmen.“

Wer weiß, was die mit mir angestellt hätten, wäre der Lift nicht gekommen. Benommen betrat ich den Fahrstuhl, winkte noch kurz meinen Rettern zu, die Tür schloß sich.

In meinem Appartement angelangt, betrachtete ich mich im Spiegel und dachte: Vielleicht hätte ich doch besser bei Nancy bleiben sollen. Schön sah ich aus. Etwas zerknittert. Meine Rippen schmerzten und die rechte Niere. Aber das war für mich nichts Neues, das gehörte zum Job. Allerdings - umsonst hatten sie das nicht getan…

***

   Daß alle hier versammelt waren, darum hatte ich ausdrücklich gebeten. Wir befanden uns in Sausalito im Wohnbereich von Vanessa Logan-Broadcast. Ob sie ihren Doppelnamen weiterhin führen würde, hatte ich noch nicht in Erfahrung gebracht. Ebenfalls anwesend war Brad, der seit dem Tod des Alten wieder in Sausalito wohnte und zufrieden aussah. Auch spielte er wieder regelmäßig Golf. Imelda stand am Fenster, ohne Zigarette. Sie hatte vorgeschlagen, mit dem Rauchen kürzer zu treten, was mir nicht unangenehm war. Obwohl ich zu meiner Überraschung sagen muß, daß ich bei unseren Beisammensein niemals etwas von Zigarettenrauch gespürt hatte. Das war ein Kuriosum.

Die Anwesenden wußten, warum sie hier waren. Es ging um den Tod des Alten, und alle hatten ein Motiv gehabt. Der eine mehr, der andere weniger.

„Zunächst möchte ich erklären“, hub ich an, „daß dieses Gespräch unter uns bleiben wird, gleichviel, wie es ausgeht und was daraus entstehen sollte. …