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… 

„Ich will sehen, was ich machen kann. Wie geht’s dir denn hier? Wann lassen sie dich wieder raus?“

Nun gestand er mir, daß er längst hätte gehen können, es aber aus Vorsicht nicht getan hatte. Während unserer Unterhaltung schickte seine Mutter mir beständig schmachtende Blicke entgegen. Was wollte diese schmuckbehängte Großmutter von mir? Zwar hatte auch sie eine Vorliebe für schwarz, diesbezüglich bevorzugte ich jedoch entschieden Imelda mit ihren Strümpfen.

„Rocco“, schloß ich meinen Besuch ab, „du kannst getrost nach Hause gehen. Um Giorgio  kümmere ich mich. Von ihm droht dir zur Zeit keine Gefahr.“

Damit drückte ich ihm die Hand. Als ich mich in Richtung seiner Mutter verbeugen wollte, stand die alte Dame bereits neben mir, griff meine Hand und sagte:

„Rocco hat mir nie etwas von Ihnen gesagt, Mr. Gilligan. Warum hast du mir nie vom diesem anständigen jungen Mann erzählt?“

Mit den Worten schlug sie nach ihrem Sohn, der sich in Sicherheit brachte. Dann ergriff sie meine Hand, preßte sie mit Inbrunst an ihren üppigen Busen und wollte sie nie wieder loslassen. Irgendwie gelang es mir doch, meine Hand zu retten, ich erreichte die Klingel, drückte sie mit ebensolcher Inbrunst, und kurz darauf erschien der Pfleger, der mich aus den Fängen dieser Megäre befreite. Vom Flur aus wurde ich Zeuge eine Philippika auf italienisch, die sich gewaschen hatte.  

Erst als ich im Ford saß, beruhigte sich mein Puls wieder. Gegen das Erlebnis eben war das Abenteuer auf dem Landsitz dieses Valdez von heute vormittag das reinste Picknick. Was wollte diese alte Frau von mir? Warum besorgte sie sich nicht einen, der ihrem Kaliber angemessen war?  

 

***

  

   Der Termin war für 9 Uhr angesetzt, mein Erscheinen angeordnet worden. Als Zeuge hatte ich der Einladung folgezuleisten. Vor dem Gerichtssaal standen etliche Uniformierte sowie Leute von Roccos Gegenspieler Giorgio. Unbeeindruckt ging ich zum Aushang, warf einen Blick darauf, erkannte, daß Richter Harold Cruise den Vorsitz führen würde und konnte ein Schmunzeln nicht verbergen. Der ehrenwerte Richter, wert, selbst vor dem Tribunal zu stehen, sprach heute recht. Das konnte amüsant werden. Wieso war er nicht bei der Dialyse? Ah, heute war Mittwoch.

Die Blicke, die mir Giorgios Spießgesellen zuwarfen, waren mitnichten von freundschaftlicher Natur. Giorgio selbst war nicht zugegen, und auf den Bänken vor dem Saal hatten sich weitere Zeugen eingefunden, Mitarbeiterinnen des Warenhauses, in dem sich der Vorfall zugetragen hatte. …


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