… “
„Ja, vom Wegsehen“, gab ich zum Besten. „Er zählt nicht zu meinem Freundeskreis, wenn Sie das meinen.“
Natürlich kannte ich ihn. Nicht sehr gut, aber ich hatte schon mit ihm zu tun gehabt. Besonders clever war er nicht. In Wahrheit war Abramo zu dämlich, um eine Currywurst im Wald zu vergraben. Einmal hatte er erzählt, sein Chef Giorgio sei bisexuell - weil der gleichzeitig zwei Freundinnen hatte. Außerdem schielte er entsetzlich. Noch nie habe ich einen Menschen derart schielen gesehen!
Zwischendurch schickte ich immer wieder ein minimales Lächeln zu Richter Cruise hinüber, der sich auf seinem Stuhl nicht sehr wohl zu fühlen schien. Offenbar fürchtete er, ich könnte ein paar Worte über die Niere verlieren, die er sich illegal zu verschaffen gedachte. Nichts dergleichen hatte ich vor. Das hob ich mir für später auf. Für die Verhandlungen über die Organmafia. Wenn wir beide dort als Zeugen auszusagen hatten.
„Was geschah dann?“ wollte der junge Ankläger wissen.
„Es war ein ziemlicher Tumult entstanden, und alle drei prügelten plötzlich auf mich ein. Ich habe mich gewehrt, so gut ich konnte.“
Dann führte ich aus, was mir im Gedächtnis haftengeblieben war. Abramo war aufgrund seiner eingeschränkten Sehfähigkeit über eine Stehlampe gefallen, mehrere Parfümflaschen waren zerbrochen, daher war der Fußboden naß, und als er zu Boden fiel, wobei ich nicht unerheblich nachgeholfen hatte, war wohl ein Kabel nicht richtig isoliert gewesen, es hatte gefunkt und dieses Malheur war ihm passiert. Der Anwalt gab sich zufrieden und setzte sich, ein zweiter der Anwälte des Giorgio - Clans meldete sich zu Wort.
„Mr. Gilligan. Sind Sie Angestellter des Kaufhauses?“ wollte er scheinheilig in Erfahrung bringen.
„Nein“, bekam er zur Antwort.
Wenn ich eines nicht mag, dann sind es Anwälte, die Zeugen aufgrund so einer Aussage irgendeiner Mittäterschaft bezichtigten oder das Gericht glauben machen wollten, der Zeuge hätte kein Recht gehabt einzuschreiten.
„Warum haben Sie sich dann eingemischt?“
„Ich empfand es als meine Pflicht! Das hätte jeder rechtschaffene Staatsbürger auch getan. Von einigen Anwälten abgesehen… Ich hätte natürlich unbeteiligt danebenstehen können, wie die vielen anderen Zuschauer, aber zu so viel Feigheit fehlte mir der Mut“, erhielt er als Replik.
Das erheiternde Murmeln im Saal währte nur kurz, der Richter brauchte nicht einzuschreiten.
„In meinen Augen sind Sie … ein kleines Genie“, bemerkte der Anwalt süffisant. …
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