… Ich parkte den Ford, den ich seit dem Kauf nicht gewaschen hatte, der aber noch immer strahlte, stieg aus und machte mich auf, das besagte Anwesen in Augenschein zu nehmen. Die Walther steckte im Halfter an meiner Schulter, das beruhigte mich etwas. Mich von diesem Kerl oder seinen Spießgesellen überwältigen zu lassen, sollte mir kein zweites Mal passieren.
Der dunkle Van mit Browning im Innern war auf dem Gelände verschwunden. Ich lief das Gatter entlang, konnte dahinter mehrere edle Pferde grasen sehen, war aber selbst vom Bungalow aus nicht zu beobachten, wie ich hoffte. Neben der geräumigen Einfahrt stand ein Briefkasten aus der Gründerzeit, ohne Namen, versteht sich. Ich öffnete ihn, zu meiner Überraschung befand sich die Post noch darin. Rasch überflog ich die Briefe, es war nichts Auffallendes dabei, bis auf einen. Auf dem Absender erkannte ich einen mir bestens bekannten Namen: Harold Cruise. War das unser Harold? Was hatte der ehrenwerte Richter mit dieser Adresse hier zu schaffen? Ohne Zeit zu verlieren riß ich das Schreiben auf. Es begann mit: Sehr geehrter Herr Valdez…
Er war es! Der Richter drängte darin auf die Erfüllung irgendeiner Abmachung, für die er wohl bereits eine Zahlung geleistet hatte. Um welche Abmachung es sich handelte, stand da nicht. Nur die Ungeduld war herauszulesen. Herr Valdez? Wer zum Teufel wohnte hier? Die Post wanderte zurück in den Briefkasten. Mit aller Vorsicht bewegte ich mich durch die Einfahrt, und lief den gepflegten weißen Kiesweg entlang, es waren keine Überwachungs-kameras installiert. Kurz darauf sah ich die Haustür. Unweit des Eingangs parkte der Galaxy auf dem hellen Schotter, Browning war verschwunden. Im Schatten eines mächtigen Holunderstrauches ging ich an den Garagen vorüber auf den Eingang zu, die Fenster wohlweislich meidend. Wo war der Fahrer des Vans? Die Haustür war verschlossen, ich unterließ den Versuch, sie gewaltsam zu öffnen. Stattdessen wandte ich mich nach links.
Noch keine vier Schritte war ich gegangen, als ich am Ende des Hauses am Boden einen Schatten gewahr wurde: Da kam jeden Moment einer um die Ecke. Mit zwei schnellen Sprüngen war ich dort, hielt meine Walther in der Rechten, plötzlich blieb der Schatten stehen. Es war fraglos ein Mann, der da vor der Ecke haltmachte. Scharf zeichnete die Sonne seine Konturen auf das weiße Marmor-Pflaster, das wohl den gesamten Bungalow umrahmte. Warum war der Kerl stehengeblieben? …
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