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…  Wegen Formfehler. Wegen illegaler Beschaffung von Beweismaterial. Also überleg dir was Passendes!“

Da brauchte ich nicht lange nachzudenken. Es war nicht das erste Mal, daß ich illegalen Geschäften mit ebensolchen Mitteln entgegengetreten war. Zuweilen gab es keine andere Möglichkeit. Demzufolge konnte ich auch jene Polizisten verstehen, die sich gegenseitig unrechtmäßige Rückendeckung gaben in Fällen, bei denen Beweise gegen bekannte Straftäter nicht zu hundert Prozent ausreichten. Weil sie vorsorglich aus dem Weg geräumt worden waren, die Beamten aber genau Bescheid wußten.

Gerade hatte ich einen Schluck Obstsaft getrunken, den mir Savas netterweise auf den Schreibtisch gestellt hatte, als sein Chef das Büro betrat. Captain Bartholomew Rolfes war bekannt für seine konziliante Art, mit Kollegen umzugehen. Er warf mir einen flüchtigen Gruß zu, stellte sich neben Savas und schaute aus dem Fenster. Eine gewisse Nervosität war uns allen anzumerken. Und das lag nicht am baldigen Erscheinen des Bürgermeisters. Vielmehr ging die Brisanz von den Namen auf der Liste aus. Captain Rolfes sah sie sich nochmals an.

„Unser Gouverneur steht bei den Leberempfängern“, sagte er kopfschüttelnd. Dann sah er mich an. „Ich hoffe doch eindringlich, bei der Beschaffung dieser Liste hat es keine … unnötigen … Gesetzesübertretungen gegeben.“

Unnötig waren meine Aktivitäten sicher nicht gewesen, daher sah er mich den Kopf schütteln und schmunzeln. Auch er versuchte ein Lächeln. Wir waren Profis, genau wie unsere einschlägigen Gegenspieler auf der anderen Seite des Gesetzes. Doch das vergaßen die zuweilen. Es klopfte an der Tür, Bürgermeister Gandolfo trat ein mit zwei Begleitern.

„Guten Tag, die Herren“, begrüßte er uns kurz, sah sich um, schaute mich an, ahnte wohl, wer ich war, stellte diesbezüglich keine Frage. „Ich habe hier zwei Männer der Staatsanwaltschaft mitgebracht. Oberstaatsanwalt Keller und … und … und … sein Kollege … Kommen wir zur Sache.“

Der Name des zweiten Mannes war ihm offenbar entfallen. Er setzte sich auf den einzigen freien Stuhl, die beiden Staatsanwälte blieben stehen. Nun saßen zwei Personen im Raum: Der Bürgermeister und ich. Das empfand ich als durchaus standesgemäß. Gandolfo erbat sich die Liste und warf einen langen Blick darauf.   

„Eins vorweg“, begann das Stadtoberhaupt von San Francisco ruhig. „Wir wollen nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen. …


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