… Mit wenigen Schritten war ich hinab gelaufen, betrat die Parkzone und sah den Lift. Gab es eine leichtere Art, sich Zutritt in ein verschlossenes Gebäude zu verschaffen? Ich drückte die Taste mit der Nr. 6, der Fahrstuhl brachte mich in die entsprechende Etage, wo ich ausstieg und die Flurlampe einschaltete. Das Büro des Südamerikaners lag am Ende des Gangs. Ich lauschte nur wenige Augenblicke und war überzeugt, daß hier außer mir momentan niemand arbeitete oder anderweitig anwesend war.
Die Tür zu den Import-Export Geschäftsräumen ließ sich mit Hilfe meines Spezialwerkzeuges öffnen, aber das dauerte einige Zeit. Als das geschafft war, betrat ich vorsichtig das Büro, schloß die Tür, schaltete meine stets griffbereite Taschenlampe ein und sah mich um. Neben einer übersichtlichen Küche mit einem Kaffeeautomaten waren da noch drei weitere Räumlichkeiten, zwei davon mit einem PC versehen. Genau das was ich brauchte. Ich bereitete einen Kaffee, stellte ihn auf den Schreibtisch neben den ersten PC und schaltete denselben ein. Er enthielt fast nur Privates des Señor Valdez. Urlaubsfotos, ein bißchen Pornographie, vollkommen rasierte Damen, das übliche eben. Ich habe nie verstanden, wie Männer auf rasierte Frauen abfahren konnten. Da waren die delikaten Einblicke schon wesentlich interessanter, die mir Mrs. Logan- Broadcast und ihre Freundin in jenem Motel geboten hatten. Dort waren Haare wenigstens am richtigen Ort zu erkennen gewesen. Aber völlig Kahlrasierte? Die sahen doch eher aus wie Kinder, und wer wollte sich schon mit Kindern einlassen. Das war pervers. Genauso schmeckte der Kaffee. Ich füllte noch drei weitere Tassen, goß zusätzlich Milch nach und schüttete jede Menge Zucker hinterher, um sie auf dem Tisch unangetastet stehen zu lassen.
Als nächstes konzentrierte ich mich auf den zweiten PC. Hier wurde es schnell interessant, denn hier entdeckte ich neben zahlreichen Kunden und Lieferanten für das gefährliche weiße Pulver auch Adressen und Namen von Organsuchenden. Bis in die höchsten Kreise reichten die Anwärter. Großindustrielle und Politiker befanden sich darunter, ein Bischof, Anwälte, sogar ein Richter, den ich kannte… Richter Cruise! Der Name des Gouverneurs tauchte zweimal auf … Es war schockierend.
Die Suche nach Nieren war die häufigste, es folgten Leber, Milz, Lunge, Herz. Nun, eine Niere konnte man spenden, das geschah sogar zuweilen unter Ehepartnern. Wenn man allerdings eine Leber opferte, hieß das dagegen: Tod! …
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