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…  Ich hatte anderes vor.

„Und, mein Freund“, wandte ich mich an ihn, „klingelt‘s bei dir?“

Er starrte mich nur an, als ob er ein unsagbar schweres Rätsel zu lösen hätte. Sagte aber keinen Ton.

„Wer hat dir denn deinen Riechkolben so verbogen?“ folgte von mir.

Weiter schwieg der Mann. Offenbar war er nicht gewillt zu kooperieren. Als wir ein offenes Zimmer passierten, überprüfte ich es, schob ihn hinein, folgte und schloß die Tür ab. Es gab ein Fenster, das war sehr gut. Sofort kramte ich mehrere Mullbinden aus einem Schrank, und als mein verschwiegener Gast zur Tür fliehen wollte, schlug ich ihm meine Faust ans Kinn, sodaß er besinnungslos zu Boden sank.

 

   Als das Bewußtsein zu Dr. Frankenstein zurückkehrte, hing er an mehreren stabilen Mullbinden kopfüber aus einem Fenster im zweiten Stock seiner Klinik, 8 Meter über dem Straßenpflaster. Das war genau die Höhe, von der aus ich nach unten gestürzt war, allerdings in einen Müllcontainer, gefüllt mit leeren Pappkartons. Wenn er fallen würde, wartete kein Container auf ihn, sondern das harte Pflaster. Wir befanden uns in einer Nebenstraße, niemand lief vorüber, wir waren ganz unter uns. Beinahe privat.

Der Mann erkannte allmählich seine prekäre Lage, versuchte keuchend, seinen Oberkörper nach oben zu biegen und scheiterte kläglich. Noch immer schien er keine Lust zu verspüren zu schreien oder auf irgendeine Weise mit mir zu kommunizieren. Der Schein der Zimmerlampe erleuchtete den Fenstersims, über den die festgespannten Mullbinden verliefen. Auch das konnte der Arzt sehen. Wenige Zentimeter unter dem Sims waren seine Schuhsohlen zu erkennen.

„Weißt du, was das ist?“ fragte ich beiläufig, und zeigte ihm das Skalpell in meiner Hand.

Das war natürlich blanker Hohn. Denn dieses Werkzeug kannte er nur zu gut. Frankenstein begann zu zappeln.

„Was wollen Sie?“ entrang es sich seiner gestreßten Brust.

Ich beugte mich ein wenig aus dem Fenster, um dem folgenden Gespräch etwas mehr Vertraulichkeit zu verleihen:

„Ich will die Namen der Hintermänner.“

Der Mann preßte seine Lippen zusammen, schien weiterhin zum Schweigen entschlossen. Seine Tätigkeit hier schien sehr lukrativ zu sein, wenn er sogar in einer solchen Situation weiterhin beharrlich schwieg.

Es gab schon immer wirksame Methoden, jemanden zum Sprechen zu bringen. Die jedoch waren meist nicht legal und wurden deswegen von der Polizei selten angewandt. Und es wäre fraglich, ob er in Polizeigewahrsam geredet hätte. …


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