…  Jene Blonde, die bei der Beerdigung mit diesem zufriedenen Gesichtsausdruck hinter Vanessa Logan-Broadcast gestanden hatte. Imelda wußte es nicht. Routinemäßig hatte ich bei meinen damaligen Recherchen auch ihr Fahrzeug fotografiert und besaß noch ein paar Bilder. Auf einem war das Nummernschild zu erkennen, und mein Freund Savas sorgte dafür, daß ich binnen kurzem die Halterin kannte. Auch das waren Momente, in denen ich froh war, ein paar Freunde beim Department zu haben.

Sie hieß Martha Bloomfield, war Sekretärin an einer der Universitäten San Franciscos und wohnte in Emerald Hills, das kannte ich, es lag im Süden der Stadt. Weil ich nun mal einen winzigen Verdacht hegte, bat ich Imelda, mich zu informieren, sobald Vanessa sich zurechtmachte, um sich mit ihrer Liebhaberin zu treffen. Das war an jenem Tag nicht nötig, denn Martha Bloomfield befand sich im Moment in Sausalito bei Vanessa. Ausgezeichnet. In Windeseile begab ich mich in die Tiefgarage, startete den Ford und fuhr nach Emerald Hills.

   Es dämmerte bereits, als ich im Süden der Stadt eintraf, das Haus fand und meinen Wagen ein wenig abseits des Eingangs parkte. Martha bewohnte einen Bungalow mit Garten, dessen Zaun ich mit einem beherzten Sprung überwand. Es war still in der Nachbarschaft, irgendwo lief ein Fernseher ein wenig zu laut. Schnell umrundete ich das Gebäude, fand auf der Rückseite einen Swimmingpool, der über ein paar flache Stufen zu betreten war. Während ich in meiner Tasche nach dem passenden Einbruchswerkzeug suchte, bemerkte ich das halboffene Fenster, direkt neben der Terrassentür. Sowas von Leichtsinn! Wie leicht hätte hier jemand Unbefugtes eindringen können…

   Mir Zutritt zu verschaffen bereitete mir deshalb keine Mühe. Aber was genau suchte ich hier? Meine Taschenlampe offenbarte: Die Dame war geschmackvoll eingerichtet. Nie im Leben hatte ich einen derart großen Fernseher in einem Wohnzimmer gesehen. Ich schätzte ihn auf mindestens 2 Meter in der Diagonalen und wähnte mich beinahe im Kino.

Er war noch eindrucksvoller als jener des Drogendealers an der Westküste, dem ich mit Steves Hilfe seine Beute wieder abgenommen und von dem ich nie wieder etwas gehört hatte. Seine Personalien hingegen hatte ich meinem Freund Savas übermittelt.

Wertvolle Bilder zierten die Wände, womit verdiente die Frau ihren Lebensunterhalt nochmal? Als Sekretärin? Das mochte ich kaum glauben. Im Schlafzimmer begann ich meine Suche. …