„Er lebt gesund und hat Talent zum Komiker.“
„Ich war immer schon talentiert“, kam von mir. „Bereits als Kind habe ich entdeckt, daß ein Würfel mehrere Seiten hat.“
„Ein Spaßvogel. Süß“, kam vom Unbekannten. „Wie waren Sie denn so, als Sie klein waren?“
„Da war ich nicht ganz so groß!“
Der Gutgekleidete lächelte amüsiert.
„Haben Sie noch Verwandte, die ebenso gesund leben wie Sie?“ wollte er wissen.
„Ich habe jede Menge Geschwister“, bekam er als Antwort. „Alles Einzelkinder. Und einen Zwillingsbruder. Der ist drei Jahre älter als ich.“
“So, einen Zwillingsbruder“, echote die Frau im Männerkörper. „Wohnt der auch in San Francisco?“
„Das weiß ich nicht“, entgegnete ich. „Nachdem ich jahrelang nichts von ihm gehört habe, ist es stillgeworden um ihn.“
Mein Ex-Verehrer schickte einen Blick zu den Bewachern herüber, die faßten meine Schultern, um mich am Aufstehen zu hindern, das hatte ich gar nicht vorgehabt. Einer der beiden griff in seine Seitentasche und holte eine Spraydose heraus. Die richtete er auf mein Gesicht und drückte den Knopf. Nebel fiel auf mein Antlitz, er raubte mir die Sinne, es war ganz offenbar ein Betäubungsmittel. Wie durch Schwaden hindurch zog die Gegenwart an mir vorüber, nur unterbrochen durch Wortfetzen.
Mit einemmal lag ich auf einer Trage und wurde aus der Wohnung gefahren. Was hatten die mit mir vor? Steckte Rocco wieder dahinter? Wenn ich den in die Finger kriegte.
„Er scheint wirklich ziemlich gesund und kräftig zu sein“, hörte ich eine Stimme sagen. Es hätte jene des Gutgekleideten sein können.
„Ja“, war von einer anderen Person zu hören. „Und noch keine 40. Wir brauchen seine Leber, die Milz und die Lunge.“
Was mußten meine Ohren da vernehmen? Was wollten die denn mit meiner Milz? Dann wurde es dunkel um mich.
***
Meinen Körper durchdrang ein Rattern, als ob er sich in einen Güterzug verwandelt hätte. Ich bin eine Lokomotive, dachte ich. Wieder und wieder erzitterte er. Dann wurde es heller, und erneut rumpelte es in meinem Innern. Ich versuchte, ein Augenlid zu heben, vergeblich. Ein Lichtschein drang durch meine geschlossenen Lider hindurch, es war ein ziemlich dumpfes Licht. Schließlich vernahm ich Stimmen. Die ersten Sätze konnte ich nicht verstehen, zu tief war die Betäubung gewesen. Erst allmählich gelang es mir, den Sinn der Worte zu verstehen.
„Herz!“
Das war das erste Wort, welches mir deutlich ins Ohr drang. …
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