… Ich fühlte mich ausgezeichnet. Wie es ihm ging, interessierte mich nicht.
Ein Telefonat mit meinem Freund Savas Taklidis vom Police Department brachte nicht viel Neues. Er verriet mir, soviel er mir verraten durfte, ohne sich der Verletzung des Dienstgeheimnisses strafbar zu machen. Broadcast war mit einer Pistole kleinen Kalibers erschossen worden. Das paßte überhaupt nicht zu dem Paten, der bevorzugte größere Kanonen. Die Kugel war Broadcast direkt ins Herz gedrungen. Aus nächster Nähe. Das hingegen deutete auf keine zufällige Tötung hin. Wenn es in diesen Kreisen so etwas überhaupt gab, eine zufälligen Tötung. Roccos Leute töteten nicht zufällig, sondern gezielt.
Aber für einen Herzschuß hätte jedes Kaliber ausgereicht. Über der Herzgegend ist der Brustkorb nicht gerade stabil.
Ich war in einer Sackgasse gelandet, was den Kreis der Täter betraf. Meine Hand griff zum Telefonbuch, ich suchte einen Reitstall. Davon gab es einige.
Es klopfte an der Bürotür, der Schatten, der durch die Milch- Glasscheibe drang, verriet einen männlichen Besucher.
„Herein!“ rief ich, die Hand an meiner Walther, die seit wenigen Tagen während meiner Bürozeiten vor mir in der Schublade lag.
John Andrews betrat den Raum, ihn kannte ich gut. Er war Reporter beim Chronicle, wir tauschten oftmals unser Erfahrungen und Erkenntnisse aus.
„Hi, Harry“, kam von ihm.
So begrüßte er mich immer, wenn es etwas zu erzählen gab. Unaufgefordert setzte er sich mir gegenüber an den Schreibtisch.
„Wie geht es dir, John“, fragte ich, stand auf und holte zwei Gläser, die ich mit Orangensaft füllte.
Eines stellte ich vor den Journalisten, auch er war ein Freund des gesunden Getränks. Der Tag war heiß, wir tranken die Gläser leer, Nachschub stand bereit. Er konnte sich bedienen.
„Das war ja ein tolles Ding mit den Venezolanern“, begann er. „Mein Gott, in die Kläranlage! Wie bist du denn auf die Idee gekommen?“
Da brauchte ich nicht lange zu überlegen.
„Ist das nicht der Ort, wo solcher Abschaum hingehört?“
Er nickte zufrieden und präsentierte mir den Zeitungsausschnitt, der bildhaft darstellte, wie man die drei aus der übelriechenden Suppe gefischt hatte. Den kannte ich bereits, und der Bericht gefiel mir. Wie begossene Pudel standen die drei am Rand des Beckens, und es entstand der Eindruck, daß keiner der Beamten, die sie dort gefunden hatten, sich ihnen mehr als nötig nähern wollte. Was sicher auf ihr gewöhnungsbedürftiges Ambiente zurückzuführen war. …
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