… “ wollte ich wissen. „Haben Sie Schmerzen?“
Er nickte nur, Tränen liefen ihm aus den Augen. Das war die Nase, zweifelsfrei. Hier war ich richtig. Ein kurzer Rundblick bestätigte mir: Der Raum besaß keine Fenster und nur diese eine Eingangstür. Zwar gab es noch zwei Nebenräume, diese aber waren Sackgassen.
„Also“, fuhr ich fort, „wer ist hier der Boß?“
Beide Schwestern schauten zu meinem Freund Dr. Frankenstein. Ausgezeichnet. Meine Rechte fuhr zum Schulterhalter, die Walther erschien und die Anwesenden erstarrten. Der Lauf der Pistole wies ihnen den Weg zu einem der kleinen Nebenräume, ohne lange zu zögern setzten sie sich in Bewegung, im Schlepptau meine Wenigkeit. Der zweite Arzt wurde von mir aufgefordert, doch bitte sein Schneidewerkzeug beiseite zu legen, er tat es widerwillig, behutsam steckte ich es ein. Er betrat den Raum als erster, dann die beiden Schwestern, als letzter wollte mein Freund mit der gebrochenen Nase hinterher huschen.
„Du nicht, Frankenstein!“ kam von mir, und meine Hand mit der Walther verhinderte es.
Damit schloß ich die Tür zum Nebenraum ab.
„Ihr habt mir vor ein paar Tagen ein ziemlich wirkungsvolles Gesichtsspray verabreicht, habt ihr noch mehr davon?“ wollte ich wissen.
Der Mann wußte, wovon ich sprach. Rührte sich aber nicht. Erst, als ich meine Faust ballte und Anstalten machte, seine Nase erneut zu malträtieren, zuckte er zurück und zeigte auf einen hohen Schrank, der an der Wand des OPs stand, die zum Flur ging.
„Vielleicht wärst du so freundlich!“ herrschte ich ihn an.
Er ging zum Schrank, öffnete eine Tür und holte eine Spraydose hervor, die jener stark ähnelte, die mich seinerzeit ins Land der Träume geschickt hatte. Sofort richtete er die Düse auf mein Gesicht und drückte ab. Ich hielt die Luft an, wich zur Seite aus, nahm sie ihm ab und steckte sie ein.
„Deine Maskerade kannst du abnehmen“, wandte ich mich an den noch immer vermummten Arzt. „Wir beide machen jetzt einen kleinen Spaziergang.“
Während wir den Flur entlang gingen, nahm er sich mit unsicheren Handgriffen den Mundschutz ab, und darunter erschien eine ziemlich geschwollene Nase, eingerahmt von zwei tiefblauen Veilchen. Sofort erhielt der Kerl von mir eine schallende Ohrfeige. Die bekam er zum einen für den plumpen Versuch, mir dieses Betäubungsmittel ins Gesicht zu sprühen, zum andern als Motivation für seine bevorstehende Zusammenarbeit. Er hielt sich die Wange, bedeckte sein Gesicht mit beiden Händen aus Angst, ich könnte seine so empfindliche Nase erneut mißhandeln. …
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