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…  Ebenso verhielt es sich bei Lunge und Herz. Hier wurde regelrecht Jagd gemacht auf unfreiwillige Spender. Wie sie die fanden, wußte ich. Mich hatten sie schließlich auch entdeckt.

Und genau deshalb war ich hier eingedrungen. Natürlich war es erfrischend, auch gleich die Drogenszene ein wenig aufzumischen, aber vordergründig ging es mir um den illegalen Organhandel. Und nebenbei um mein Eigentum in Form von Kleidung und Smartphone. Ein Ersatzmobiltelefon hatte ich dabei, wählte mein eigenes Smartphone an und lauschte, nichts geschah. In diesen Räumen befand es sich offensichtlich nicht. Also druckte ich mir alle Namen und Adressen aus, die in irgendeinem Zusammenhang standen mit dieser Organmafia. In der Folge versetzte ich das Büro dieses Valdez wieder in seinen ursprünglichen Zustand, mit Ausnahme der Kaffeetassen, die ließ ich stehen wo sie waren. Ich mache mir nichts aus Kaffee.

   Als ich im Lift nach unten fuhr, wurde mir bewußt, daß diese Sache hier eine Nummer zu groß war für einen Privatschnüffler, wie ich es war. Zumindest meinen Freund Savas Taklidis mußte ich einweihen. Die Presse rannte dem Department ohnehin seit langem die Türen ein, und wenn der Bericht des Journalisten John Andrews im Chronicle erschien, war die Sache am Laufen. Diesen Richter mußten wir uns vornehmen. Schon jetzt freute ich mich auf ein Wiedersehen mit ihm. Richter Harold Cruise hatte einst einen Zuhälter freigesprochen, und jeder im Gerichtssaal hatte den Eindruck gewonnen, er selbst gehörte zu dessen Kundenkreis. So vehement hatte er die Anklage abgeschmettert. Richter Cruise. Wer hätte das geahnt. Am morgigen Tag war ein Besuch bei Savas angesagt. Meine übernächste Aufgabe bestand allerdings darin, meinem speziellen italienischen Freund Rocco einen Besuch abzustatten, den er so schnell nicht vergessen sollte. Vor allem aber brauchte ich jetzt Schlaf.

 

***

 

   Längst hatte sich die Nacht über das San Mateo County gesenkt. Malerisch ließ der Mond, der sich eben anschickte, vorwitzig über die angrenzenden Hügel zu spähen, sein Licht auf die Ranch des Möchtegern-Paten Rocco fließen. Überlange Schatten zeichneten die Gebäude in ungewohnten Perspektiven auf den staubigen Erdboden. Eine Ruhe war eingekehrt auf dem Gehöft, Pferdegeruch lag in der Luft. Rocco war zwar ein begeisterter, aber schlechter Reiter, besaß jedoch mehrere Rennpferde, die so manches Derby gewonnen hatten, nicht immer auf legalem Wege. …


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