… “
Imelda warf mir einen indifferenten Blick zu, der einiges bedeuten konnte: Was geht mich das an? Oder: Wie kommt er denn auf Sie?
„Was wollten die denn von Ihnen wissen?“ schickte sie in meine Richtung, und eine kleine Rauchwolke verfolgte ihre Worte.
„Was ich mit Ihrem Bruder zu schaffen habe.“
„Und was haben Sie denen gesagt?“
Ich überlegte, was sie mit ihren naiven Fragen bezweckte. Schließlich hatte ich den ,Fall‘ noch gar nicht angenommen. Auch über die Bezahlung hatten wir bisher keine Silbe verloren. Bei ihrem Lebensstiel sollte das jedoch keine Probleme aufwerfen.
„Soweit sind wir nicht gekommen“, redete ich weiter. „Es gab ein kleines Handgemenge, in dessen Verlauf ein paar fette Zehen ein bißchen plattgedrückt worden sind. Weiter nichts.“
Sie wandte sich mir ganz zu.
„Weiter nichts? Und das Loch in Ihrem Jackett?“
„Berufsrisiko“, antwortete ich lapidar. „Aber kommen wir zu Ihrem Stiefbruder. Was hat er mit Rocco zu schaffen?“
Ihr Blick signalisierte mir, sie war noch nicht soweit. Sie wollte noch nicht über ihn, sondern vielmehr über mich sprechen. Erneut schlug sie ihre kilometerlangen Beine übereinander und elektrisierte mich damit zum wiederholten Male. Mann, was für Beine! Es gab viele Frauen mit schönen Beinen, aber nur sehr wenige, deren Fahrgestell mich derart in ihren Bann ziehen konnte, wie das bei Miss …Miss … Broadcast der Fall war. Trotz der Strümpfe blendete mich deren Nacktheit darunter in einem Maße, daß ich kaum widerstehen konnte und meine Sinne mir nicht gehorchen wollten. Woran lag das? Mein Gott, ich sah nicht zum ersten Mal Frauenbeine. Ich war achtunddreißig Jahre alt, 1,85 m groß, nicht gerade häßlich, und hatte, was meine Libido betraf, schon einiges erlebt. Miss Broadcast erinnerte mich an die Frau, die ich nie hatte. Abrupt unterbrach sie meine frivolen Gedankengänge.
„Woher haben Sie ihre Qualifikation für den harten Job eines Detektivs?“
„Ich war früher bei den Pfadfindern“, entgegnete ich unbeteiligt.
Wenn das keine Referenz war.
„Und bei den Bullen“, fügte ich an. „Außerdem war ich im Irakkrieg“,
Daß ich dort eher als Seelsorger tätig war, der versuchte, die psychischen Probleme der Truppe in den Griff zu kriegen, verschwieg ich. Im Schützengraben hatte ich nie gelegen, aber das brauchte niemanden zu interessieren. Und erschossen worden ist von mir auch niemand. Nicht im Irak. Dafür gab es hier in San Francisco Gelegenheiten genug. …
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