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…  San Francisco war nicht New York. Bei uns waren die Häuser flacher. Hier gab es mehr Platz, daher mußte nicht so extrem in die Höhe gebaut werden wie in der Ostküsten - Metropole.

Ich parkte den Wagen vis à vis in der Tiefgarage und begab mich zum Fahrstuhl. Im siebten Stock in Zimmer 724 war O’Malley‘s Revier. Er erwartete mich nicht.  

Eine ganze Weile saß ich im Besucherraum und hörte, wie sich in seinem Amtszimmer eine Dame bitter darüber beklagte, daß ihre Steuern dieses Jahr schon so früh fällig waren. Bis auf den Flur hinaus waren ihre Worte zu verstehen. Na ja, dachte ich, nicht mein Bier. Auch ich hatte Steuern zu zahlen. Nicht gerne, aber ich bezahlte sie.

„Können Sie nicht eine Ausnahme machen?“ drang es nach draußen. „Meine Kinder müssen Schulsachen haben. Der Kleine braucht ein I-Phone. Dringend!“

„Tut mir leid“, war O’Malley zu vernehmen. „Da kann ich gar nichts machen. Die Frist ist nächsten Monat. Ich wünsche noch einen schönen Tag, Mrs. Harbour.“

Kurz darauf öffnete sich die Bürotür, Mrs. Harbour schlich wie ein geprügelter Hund durchs Wartezimmer und hinaus auf den Flur. Sie wischte sich eine Träne aus dem Gesicht. Armes Mädchen.

„Ach“, tönte es von der Tür her, „du bist es, Harry. Komm rein! Hast du etwas Neues?“

Ich hatte. Der Dealer, der den Stoff an die Schulkinder verhökerte, wurde von mir dabei fotografiert und identifiziert. Ich legte Mike O’Malley die Bilder zusammen mit der Adresse auf den Schreibtisch und setzte mich. Er schaute sich beides an und bedankte sich überschwenglich bei mir.

„Kann ich irgendwas für dich tun, Harry?“ fragte er, in der festen Überzeugung, das wäre nicht der Fall.

Ich überlegt kurz, fingerte die Visitenkarte aus meinem Jackett und las den Namen.

„Wie sind die Broadcasts situiert?“ war meine Frage.

„Wohnort?“ kam von Mike.

Er erhielt die Karte.

„Sausalito? Das ist nicht mein Bereich. Da muß ich einen Kollegen unten im fünften Stock konsultieren“, sagte er und erhob sich. „Das dauert ein paar Minuten.“

Ich hob die Schultern, signalisierte so, daß ich warten würde. Mike verließ das Büro mit der Visitenkarte und ließ mich mit dem PC auf seinem Tisch zurück. Ich erhob mich, schlenderte durch den Raum, und blieb vor dem eingeschalteten Monitor stehen. Da stand: ‚Roberta Harbour, 34, geschieden, 2 Kinder, 12 und 14. Imbißangestellte, Wohnort usw.‘

Als ich ihre Einkünfte betrachtete, wollte ich es nicht glauben: Sie verdiente noch weniger als ich. …


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