… Denn nun registrierte er, daß seine Leute das falsche Boot besetzt hatten. Er griff zu einem Handy, gab Befehle und binnen kurzem standen die Bootsbesitzer wieder auf ihren Beinen, und die Männer waren zurück auf ihren Schnellbooten, wo sie etwas unsicher verharrten. Ferngläser wurden gezückt, viele Augen suchten die Küste ab.
Ich hatte Imelda zuvor gebeten den Anker zu lichten und auf mein Zeichen hin langsam auf den Anlegesteg zuzuschippern. Sie tat es jetzt.
„Wer sagt Ihnen denn, Mr. Gouverneur“, hub ich an, „daß wir uns auf dem Meer befinden?“
Jetzt war er völlig von der Rolle. Er und sein Begleiter - es handelte sich um den typischen Mann mit Knopf im Ohr - suchten systematisch die Insel ab, jedes Gebäude und jedes Fenster, auf das sie freien Blick hatten, vergeblich. Da dröhnte die Stimme des Politikers aus meinem Mobilteil.
„Bis jetzt haben wir gespielt, Mann. Von nun ab gelten andere Regeln, meine! Haben Sie das verstanden, Gilligan?“
Wieder wurde eine Wespe weggeblasen, erneut zischte es im Hörer, als ob ein Fahrradreifen plötzlich die Luft verlor.
„Ja, Sir“, kam von mir. „Das habe ich verstanden. Und alle anderen, die mithören auch, so hoffe ich doch.“
„Was … meinen Sie damit? Wer sollte …“
„Vielleicht richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf das Boot, dessen Namenszug verhängt ist und das langsam auf Sie zuschwimmt. Und, Sir, rühren Sie ihr zweites Telefon nicht an, bis ich es Ihnen sage! Das ist ein kostenloser Ratschlag.“
Aber der Staatsmann ignorierte meine Anweisung, stattdessen telefonierte er, während er die Jenny fixierte. Und kurze Zeit darauf rasten die sechs Schnellboote in unsere Richtung. Schäumend teilten sich die Wogen, Gischt spritzte empor, Feldstecher waren auf uns gerichtet. Es konnte sich nur noch um wenige Minuten handeln, bis auch die Jenny geentert war.
Imelda befand sich unter Deck, das schien mir sicher. Nachdem der Gouverneur eben meinen Ratschlag so leichtfertig in den Wind geschlagen hatte, bat ich Edgar, die Gouverneursgattin nach oben zu holen, und nun stand sie neben mir, halbnackt, mit zerzauster Frisur, nur mit einem Höschen und einer dünnen Sommerjacke bekleidet. Edgar half van Aldern aus dem Liegestuhl und stellt den wankenden Mann, nur mit Shorts bekleidet, direkt neben die Gouverneursgattin. Ihr Ehemann am Ufer hielt ein Fernglas in Händen und sperrte seinen Mund auf, als wollte er die ganze Insel verschlingen.
„Was ist … was … haben Sie … wieso ist …? …
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