„120.“
„Wie?“ fragte Richard.
„120. Ja!“ kam es fast beleidigt von dem Dicken. „Ich wiege einhundertundzwanzig Kilo.“
Gespannt lauschten die vier an Nellies Tisch diesem doch recht intimen Gespräch ihrer Nachbarn; der Horizont hatte sich wieder etwas erhellt, ein Sturm war wohl nicht zu erwarten.
„120 kg“, flüsterte Lisa ihrer Schwägerin zu. „Stell dir nur vor, der Kerl würde auf dir …“
Das nun mochte sich Nellie wirklich nicht vorstellen, und ihr Blick traf Perry. Der nahm ihn wahr, hatte aber offenbar ein eigenes Interesse an der Unterhaltung der drei am Nebentisch gefunden. Sein Blick richtete sich zur Decke, er dachte nach. Die Stimme des Dicken rief bei ihm Erinnerungen wach. Konzentriert versuchte er sie einzuordnen.
„Nimm doch einmal in jede Hand zwei 10-Litereimer voll Wasser, Bob“, war von Richard zu hören. „2 Eimer! Dann kannst du in etwa ermessen, wieviel zusätzliches Gewicht du täglich mit dir herumschleppst. Unnützes Gewicht, Bob. Bei allem was du tust.“
Der Dicke hob die Schultern und knackte gleichzeitig mit der Hummerzange eine der imposanten Scheren des Krustentieres.
„Zu schwer bin ich nicht. Nur einen halben Meter zu klein“, meinte er scherzhaft. „Natürlich habe ich schon mehrmals versucht abzunehmen. Aber es ist wie bei Rauchern auch: Ganz so einfach geht das nicht.“
Um seine Worte zu unterstreichen, führte er sein Glas Bier zum Mund und nahm einen gewaltigen Schluck. Auch seine Freunde nippten an ihren Gläsern, sie hingegen tranken Weißwein.
„Man müßte eine Pille entwickeln, die einem den Appetit verdirbt“, spann Bob seinen Gedanken weiter. „Hierfür reicht allerdings auch, das Parteiprogramm der Republikaner zu lesen. Mann, was würde ich dafür geben, wenn ich etwas abnehmen könnte.“
„So schwer kann das doch nicht sein“, versuchte Doris ihn zu ermutigen. „Eine Freundin hat auf so einer Farm in 4 Wochen 6 Pfund verloren.“
„Sechs Pfund?“ erwiderte das Monstrum Bob, und blickte sie verträumt an. „Die fehlen mir am nächsten Morgen - wenn ich das Abendessen ausfallen lasse!“
Seine Tischpartner warfen sich einen Blick zu, alle drei lachten lauthals.
Die Unterhaltung an Nellies Tisch war reduziert worden auf das Nötigste, ihre drei Gäste hatten genau wie sie den Kopf ein wenig zur Seite geneigt, um besser lauschen zu können. Das Gespräch, das der Dicke drüben mit seinen Freunden führte, war nicht uninteressant. …
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