… Sie hatte ein Geschenk für den Gastgeber mitgebracht, das sie in einer Tüte bei sich trug. Nellie hängte ihre Tasche über und verriegelte den Wagen mit der Fernbedienung.
Es war August, Mittagszeit, die Luft duftete trotz der Nähe der Millionenstadt San Diego so frisch, als befände man sich mitten in einem Wald. Das mag an der Nachbarschaft des Lake Murray liegen, überlegte Nellie. Und tatsächlich wehte vom See eine frische Brise herüber.
„Ben! Das ist nicht der Eingang. Komm sofort herauf!“ rief Nellie ihren Rüden mit verhaltener, aber strenger Stimme, was den Retriever jedoch nicht davon abhielt, unter der Tür hindurch zu schnüffeln.
Die junge Frau mußte hinabsteigen, den Hund am Halsband nehmen und nach oben geleiten. Kaum stand er wieder im Vorgarten, da entdeckte er eine Öffnung in der Hecke zum Nachbargrundstück, preschte hindurch und war mit einem Satz im dortigen Schwimmbecken gelandet.
Leicht genervt stellte Nellie Tüte und Tasche ab, trat an den Zaun, sah sich um, zwängte sich durch die grüne Grenze, näherte sich dem Bassin und hatte alle Mühe, ihren Hund zuerst ans Ufer zu locken und danach wieder aufs Trockene zu zerren. Dabei rutschte sie auf den glatten Fliesen aus und wäre um ein Haar selbst in den Pool gefallen, lag fast schon halb im Becken und konnte sich gerade noch mir einer Hand abstützen. Ihr helles T-Shirt bekam einen kräftigen Schwall Wasser mit, der es dunkel einfärbte. Zu guter Letzt stand Ben am Rand und schüttelte sich ausgiebig, was eine recht nasse Nellie zur Folge hatte.
Ein klein wenig verstohlen verließ sie mit dem Hund das fremde Grundstück, hier war offenbar niemand zu Hause. Und so standen sie denn beide etwas eingeweicht vor Perry, der durch das Bellen längst auf die Besucher aufmerksam geworden war und in der offenen Tür wartete.
„Was ist denn mit euch passiert?“ wollte er wissen, als er die beiden triefend vor sich sah.
Er ließ sie eintreten, Nellie schilderte das Geschehen und bat um ein altes Handtuch, damit sie den Hund ein wenig trockenreiben konnte. Kaum war dies erledigt, als der auch schon witternd die fremde Wohnung eroberte, überall seine feuchte Fährte hinterlassend. In der Küche vor dem Herd blieb er stehen, dort duftete es seiner Ansicht nach am verlockendsten.
Perry erschien mit einem zweiten Tuch im Flur, für Nellie. Das aber war so dringend nicht, schließlich war es Hochsommer, die Temperatur in Südkalifornien betrug 30 Grad, und trotz des klimatisierten Hauses war Nellie schon nach kurzer Zeit wieder trocken. …
...war OK - weiter lesen ►
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen ►
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
2469 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!