… Trumans Gesicht kannte niemand, folglich hätte er hier ohnehin nicht identifiziert werden können.
Die Beamten standen beisammen, rauchten, unterhielten sich, beruhigten die Hunde. Vor allem jene, die ebenfalls an der Leiche geschnuppert hatten und nun die Ansicht vertraten, auch sie hätten eine Belohnung verdient. Gelobt wurden sie alle.
Eine knappe Stunde verging, bis auf dem Highway ein dunkler Wagen hielt. Zwei Leute stiegen aus und kamen herab, sie trugen Spaten bei sich. Die Männer der Spurensicherung rümpften als erstes die Nasen aufgrund des zertretenen Fundortes; das war im selben Maße überflüssig wie unangebracht.
„Um eine Leiche aufzuspüren, muß man sich ihr nähern“, gab Rutherford mit seiner tiefen Stimme zum Besten. „Da ist es unvermeidlich, die Fundstelle zu betreten! Ist das klar?“
Das wußten die Spurensicherungsleute. Dennoch hielten sie ihre Arbeit im Vergleich zu der gemeinen Polizeiarbeit für erheblich diffiziler. Dieses Naserümpfen zielte also mehr auf die unterschiedliche Kompetenz ihrer beider Aufgaben. Oftmals wurden Vorwürfe gegen jene, die zur Entdeckung beigetragen hatten, erst laut, wenn die Untersuchungen nicht die gewünschten Ergebnisse zeitigten, aber das war normal. Keiner der Hundeführer scherte sich weiter darum, auch Rutherford schwieg weise. Obwohl er nichts dagegen einzuwenden gehabt hätte, wenn seine Goldie dem einen oder anderen dieser aufgeblasenen Schreibtischhocker kräftig die Hosen zerrissen hätte. Die Spurensicherung wollte immer jungfräuliche Fundorte, die bekam sie nie. Gesprochen wurde nur noch das Nötigste.
Als die Neuankömmlinge ihre Arbeit schließlich begannen, zog sich die Hundestaffel zurück, zusammen mit den beiden Beamten des Vermißtendezernates. Wenig später traf oben auf dem Highway ein Leichenwagen ein, zwei Uniformierte entstiegen ihm und trugen einen Aluminiumsarg die leichte Böschung herab.
Holyfield und Mortimer befanden sich auf dem Rückweg nach San Diego, beide wußten nicht, ob sie nun zufrieden sein sollten, oder ob dieser Fall noch weitere Überraschungen für sie bereit hielt.
***
Etwa 40 Meilen südlich, in einem feuchten Keller in La Mesa, steckte der fette Truman bis zur Hüfte in dem Loch, das ihm Weg zur Freiheit werden sollte. Nur die Trainingshosen, zusammengebunden mit einem hellen neuen Gummiband, ragten heraus.
Heute beging der Milliardär den zwanzigsten Tag seiner Inhaftierung, die nicht enden wollte. …
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