…
Wiederum konzentrierte er sich auf die Mattscheibe, verspürte aber inzwischen einen empfindlichen Hunger in sich aufsteigen. Immer häufiger suchte sein Blick die Tüte an der Tür, und die wies heute an der Seite eine merkwürdige Ausbuchtung auf.
Der Gefangene verließ den Sattel des Foltergerätes und schnappte sich den Behälter. Obenauf lag eine aktuelle Zeitung, darunter das unvermeidliche Grünfutter. Aber da war noch etwas, was Truman interessieren dürfte. Seine Hand ertastete - eine Flasche. Der Milliardär traute seinen Augen nicht, aber in der Hand hielt er eine Flasche Bier! Die hatte er als letztes erwartet. Hastig riß er sie aus dem Beutel, stellte sie auf den Tisch und griff erneut in die Tüte. Seine Finger waren auf der Suche nach dem Flaschenöffner, wurden aber zwischen dem Gemüse nicht fündig. Er stülpte die gesamte Tüte um, suchte zwischen Bananen und Sellerie nach einem Gegenstand, der es ihm gestattete, diese herrliche Flasche zu öffnen. Vergeblich.
„Was soll das?“ rief er verzweifelt zur Tür hinüber. „Wo ist der Öffner?“
Die Tür aber hüllte sich ebenso hartnäckig in Schweigen wie der Lautsprecher, Perry hatte abgeschaltet. Er war der Meinung, Truman hatte nach so langer Zeit der Entbehrung ein Bier verdient, das er doch so gerne trank, wie ihm bei Johns aufgefallen war. Weil er sich jedoch nicht kooperativ zeigte, hatte er ihm einen Öffner vorenthalten.
Und so saß der eingesperrte Waffenhändler auf seinem bescheidenen Hocker, vor sich die Flasche Bier mit dem Kronkorken und glotzte sie an. Da überkam ihn der Drang, einer Karotte den Garaus zu machen, was er augenblicklich in die Tat umsetzte. Er brach sie in der Mitte durch, es knackte frisch, und sogleich steckte er sich eine Hälfte in dem Mund, den Blick weiterhin starr auf die Flasche geheftet. Dieser Gemüsefraß trug nicht dazu bei, seine Laune zu verbessern, das Objekt seiner Begehrlichkeiten blieb verschlossen.
Kauend erhob er sich, suchte in dem bestens vertrauten Raum ein Ding, einen Gegenstand, der ihm als Flaschenöffner dienen könnte. Er griff sich eine der Hantelscheiben, die war gummiummantelt. Die Flasche Bier zwischen seine Beine geklemmt, saß er wieder auf dem Stuhl und drückte die Scheibe gegen den Kronkorken, was lediglich zur Folge hatte, daß winzige Gummipartikel abgeschabt wurden und auf seiner Trainingshose landeten.
Auch mit der Hand ließ sich die Flasche nicht öffnen, diese Versuche hinterließen nur schmerzende Zickzackmuster auf seinen Handflächen. …
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