…
Doch Verborgenes aufzuspüren gab ihm Perry Holmes keine Gelegenheit. Ehe es um seine Autorität noch schlechter stand, schnappte er ihn kurzerhand am Halsband und zog den unartigen Hund wieder ein Stockwerk höher, Nellie entschuldigte sich gleich mehrmals. Ben war aus dem Tierheim und hatte früher wohl seine Freiheiten gehabt, die er auch bei ihr nicht abzulegen gedachte. Ein Jagdhund eben.
„Irgendwas muß du da im Keller vergraben haben, was den Hund fürchterlich interessiert“, fügte sie scherzhaft an. „Schon gleich nach dem Aussteigen ist er die äußere Treppe hinunter gelaufen.“
Perry schaute in die Luft, danach auf Nellie, und die Spur eines Lächelns verlor sich in seinem Gesicht.
„Eine Leiche … ist es mit Sicherheit nicht“, lachte er, damit war das Thema erledigt.
Während der Mahlzeit, die Nellie sichtlich genoß, suchte sie zuweilen das Zimmer ab, als vermisse sie etwas Bestimmtes, was Perry nicht verborgen blieb.
„Was ist es denn, was fehlt?“ begehrte er zu erfahren. „Brauchst du ein Gewürz?“
„Es ist nichts“, antwortete Nellie. „Ich habe mich nur gefragt, wo dein neuer Fernseher steht, von dem du so geschwärmt hast.“
Das stimmte. Perry hatte ihr einige Wochen zuvor von einer Antarktis-Expedition berichtet, die ihn begeisterte und die im TV lief, mit gigantischen Blauwalen und Pinguinen. Und vor allem von der Brillanz der Farben, die sein Gerät zeigte. Nun, wo der Apparat tatsächlich gerade stand, wollte er nicht preisgeben. Ergo suchte er Zuflucht zu einer kleinen Ausrede.
„Der Fernseher steht bei einem … Bekannten, der ihn momentan nötiger braucht als ich. Im Augenblick komme ich sowieso nicht dazu ...“
Damit hatte er noch nicht einmal die Unwahrheit gesagt. Der Aufwand, den er betrieb, um seiner Geisel das Leben so angenehm zu machen, wie es die Umstände gestatteten, war beträchtlich. Wenn er aus dem Zoo heimkehrte, seinen Untermieter ,gefüttert’ hatte, mußte er sich um dessen Kleider kümmern, mit ihm reden, das nahm immer mehr Zeit in Anspruch und hielt Truman einigermaßen bei Laune, was Perry ohnehin selten genug gelang. Denn der Milliardär zeigte Launen. Und wäre da nicht ab und an Hughs überzeugender Baß zum Einsatz gekommen, Perrys Lage wäre so rosig nicht.
Nach dem Essen unternahmen sie den Spaziergang, von dem Perry seiner Besucherin seit langem vorgeschwärmt hatte. Sie verließen das Haus, überquerten das buschige Brachland hinter dem Anwesen, und Ben schnupperte. …
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