… Es hatte ihm als Spaten, Pickel und Schaber gedient. Von einer Zuverlässigkeit, die niemand erwarten konnte. Und jetzt war es entzwei. Einfach entzwei gebrochen wie ein billiges Kinderspielzeug. Die Meldungen im Fernseher wurden zweitrangig, Truman kämpfte mit Tränen der Enttäuschung. Und strampelte. Und der Bart juckte. Und alles war so sinnlos geworden.
Schweiß lief ihm in Strömen über den Körper, Truman jedoch gab nicht klein bei. Den Blick auf das leuchtende Panel gerichtet, starrte er auf die 200 Watt-Anzeige und trat, bis ihm die Beine wehtaten.
Erst jetzt gönnte er sich eine Rast. Es sah aus, als wollte sich der Milliardär für seine eigene Erfolglosigkeit bestrafen. Dafür, daß er in eine solche Lage geschlittert war, dafür, daß er bald zu einem Wiederkäuer mutieren würde und dafür - daß ihm noch immer die Hosen rutschten. Von der momentanen Düsterkeit ganz zu schweigen.
Er schlurfte zum Tisch, griff sich die Flasche, und mehr gierig als genußvoll trank er sie halbleer. Alsdann begab er sich in die Dusche.
Eine halbe Stunde später lag er ausgestreckt auf der Schlafstätte, war wieder glattrasiert und hielt die Zeitung in Händen. Aber das spärliche Licht aus der Dusche reichte bei weitem nicht aus, sondern zwang ihn ins Bad zurück. Schon nach kurzem Blättern wurde seine Suche von Erfolg gekrönt. Die Union Tribune berichtete davon, daß eine Männerleiche gefunden worden war. Eine Hundestaffel des San Diego Police Departments hatte wohl auf der Suche nach ihm die Carlsbad-Lagune durchkämmt und war dabei auf einen Körper gestoßen, der im Schlick vergraben war. Dieser Bericht war für Truman von höchstem Interesse.
‚Der Körper des Mannes, eines korpulenten Mannes, wurde zum Zwecke der Identifizierung in die Gerichtsmedizin gebracht, es liegen noch keine Ergebnisse vor. Aber allem Anschein nach handelt es sich um den vermißten Milliardär. Der Fundort liegt dicht am Highway, ein Mord wird nun nicht mehr ausgeschlossen.’
Herr Gott, dachte Truman, den Kopf an die kühlende Kachelwand der Dusche gelehnt, jetzt haben sie die Suche nach mir ganz eingestellt; jetzt bin ich auch noch tot. Und von Richard oder seiner Ehefrau Erika war nichts zu lesen, geschweige denn zu hören. Derart frustriert verließ der Eingesperrte die Dusche, ging zum Tisch, packte die mittlerweile leere Flasche Bier, hob die Hand und war im Begriff, sie doch noch gegen die Wand zu schmettern. Aber sehr rasch verwarf er diesen Gedanken wieder. …
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