…
„Danke!“ sagte er, „sie ist einfach toll“, und seine Augen streiften die Schachtel, in der das bunte Reptil zusammengerollt züngelte. Jungtiere zeigten besonders intensive Farben.
„Die Kollegen hatten schon befürchtet, sie hätten dich beleidigt“, bekannte Nellie. „Aber umso schöner ist die Überraschung. Ich hätte sie ja gleich in einem Terrarium hergebracht, aber das war mir zu schwer. Ich hoffe, die Kiste ist ausbruchssicher.“
Darüber machte sich Perry die wenigsten Sorgen. Das Reptil überwältigte und fraß zwar im ausgewachsenen Zustand die gefährlichsten Klapperschlangen, war aber selbst ungiftig.
Der Tisch war gedeckt, das Essen benötigte noch ein paar Minuten, was Perry Gelegenheit bot, dem liebenswerten Gast sein Domizil zu zeigen. Balkon, Wohnzimmer, Garten. Zwischenzeitlich führte ihn sein Weg immer wieder kurz in die Küche, das Menü zu überwachen. Schließlich setzten sie sich in den Wohnraum, Perry schaltete Musik ein. Nellies Blicke wanderten umher und blieben an ein paar Bildern hängen, die eine Reihe von Mammut-Bäumen zeigten, aufgenommen im Redwood-Nationalpark. Auf einem der Fotos war Perry zu erkennen, vor einem dieser Riesen stehend. Nellie erhob sich, die Fotografien näher zu betrachten. Einer dieser gigantischen Bäume war durchbrochen, ein Geländewagen fuhr hindurch wie durch einen Tunnel, ohne Gefahr zu laufen die Seiten zu berühren. Nellie selbst war nie dort gewesen, der Park befand sich in Nordkalifornien an der Küste, nahe der Grenze zu Oregon.
„Eine wunderschöne Gegend, nicht?“ sagte Perry, als er neben sie trat, „und jede Menge Bäume für die Hunde ...“
Und was für Bäume. Manche waren über 100 Meter hoch und wogen mehr als 2000 Tonnen, wie Perry erklärte, ein Naturschauspiel sondergleichen. Nellie lehnte sich ein wenig zurück an seinen Körper und genoß dessen Wärme. Sie hatte keine Ahnung, wieviel 2000 Tonnen waren. Perry auch nicht.
„Wo ist Ben?“
Ihre plötzliche Frage beendete die traute Zweisamkeit fürs erste. Auf dem Flur war der Hund nicht zu sehen, Perry lief in die Küche und schaltete den Herd aus, bevor sie sich auf die Suche nach dem eigenwilligen Vierbeiner begaben. Im Erdgeschoß konnten sie ihn nicht finden, voll der bösen Ahnungen lief Perry die Wendeltreppe hinab. Der Golden Retriever hatte den gesamten Keller durchquert und stand neben dem Monitor vor der Metalltür, vor Trumans privaten Gemächern quasi, scharrte mit den Pfoten und schnüffelte wie besessen am Türspalt. …
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