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… 

„Liebe Erika“, begann er zögerlich, „ich finde, dafür ist es noch etwas früh. Für gewöhnlich müssen viele Monate, manchmal Jahre verstreichen, ehe man einen solchen Antrag stellt. Wenn du damit jetzt an die Öffentlichkeit trittst, hast du bei Holyfield die schlechteren Karten von uns beiden.“

„Was soll das heißen?“ fragte sie ihn mißtrauisch. „Von uns beiden.“

„Offenbar ist dir gar nicht bewußt, daß wir auf seiner Liste ganz oben stehen.“

„Auf welcher Liste?“

Richard Bloom betrachtete die Frau des Milliardärs lange und war über deren Naivität beinahe amüsiert.

„Falls es dir entgangen sein sollte: Das Police Department hegt einen Verdacht. Einen Verdacht, wir beide könnten schuld an Bobs Verschwinden sein. Na, klingelt es?“

Es klingelte nicht. Erika Truman war von dieser Aussage mehr als überrascht. Richard half ihr ein wenig auf die Sprünge, nun etwas eindringlicher. 

„Du warst zum Zeitpunkt seines Verschwindens auf Hawaii, mit deinem Liebhaber“, formulierte er es schonungslos aus Sicht der Polizei, „und hast aufgrund von Bobs Lebensversicherung ein Motiv. Doris und ich sind die letzten, die mit ihm gesehen wurden. Und alle sind wir miteinander befreundet. Es würde mich nicht wundern, wenn man uns in Kürze inhaftieren würde, wegen des dringenden Verdachtes des Menschenraubes, oder wegen schlimmerem ...“   

Von dieser Warte hatte es Erika noch nicht betrachtet. Was zum einen daran lag, daß sie ein einigermaßen reines Gewissen hatte, und andererseits, weil sie wirklich unsagbar naiv war. Aber Naivität schützte vor Strafe nicht. Das wiederum wußten Richard und Doris.

„Aber wo sollten wir ihn denn verstecken?“ war Erikas erste Überlegung.

Diesmal sah der Anwalt die Frau nur kurz an, strich sie aber in diesem Moment von der Liste seiner persönlichen Verdächtigen.

„Du hast da viel mehr Möglichkeiten“, warf Mrs. Truman nun ihrerseits Richard vor.

„Erika“, mischte sich Doris ein, „bitte, werde nicht komisch!“

„Nein, nein, das ist mein Ernst!“ entgegnete Mrs. Truman aufgebracht. „Ihr beide könntet ihn weggeschafft haben und mir jetzt die Schuld geben. Ist es nicht so?“

Richard stand auf, ging zu Erika und legte seine Hand auf ihre Schulter.

„Warum sollten wir das denn tun?“

Die Frau schaute hoch und senkte den Blick gleich wieder. Offenbar war sie mit dieser Beschuldigung etwas zu weit gegangen.

„Vielleicht hat er eine Geliebte“, brach es aus ihr heraus, „und versteckt sich bei ihr! …


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