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…  Zum Thema Truman sagte er nicht viel. Außer, daß er von dessen Knauserigkeit wußte und sie ebenfalls mißbillige. Daß ihn der Arzt zu Beginn so wissend angesehen hatte, so forschend, hinterließ bei ihm ein ungutes Gefühl. Mehr nicht.

„In welchen Fällen“, wollte Perry bei dieser sich gerade bietenden Gelegenheit von dem Tierarzt wissen, „verabreicht man denn eine orale Betäubung?“

„Immer dann, wenn es auf den Zeitpunkt der Untersuchung nicht so genau ankommt“, antwortete Dr. Fletcher. „Das ist für die Tiere weniger stressig. Und vor allem eines: Sie bringen ihren außerplanmäßigen Schlaf nicht mit dem Pfleger in Verbindung, den sie täglich um sich haben. Das ist gut für das Verhältnis zwischen beiden.“

Danach erkundigte sich Perry noch über die exakte Dosierung. Auch hier gab Fletcher gerne Auskunft, nannte ihm sogar einige Medikamente.

„Perry?“

Lange sah Dr. Fletcher seinen Mitarbeiter an. Dem wurde ziemlich unwohl in seiner Haut, denn er schätzte den Arzt.

„Perry, wenn Sie etwas mit dieser Blasrohrgeschichte zu tun haben, wenn Sie vielleicht mit jemandem darüber sprechen wollen … ich wäre der letzte, der Sie an die Behörden verpfeift.“

Diese Aussage seines liebenswerten Kollegen stimmte Perry nachdenklich. Wußte der Doktor mehr als er zugab? Ahnte er etwas? Einfältig war Fletcher mitnichten. Aber im Augenblick sah Perry keine Notwendigkeit ihn einzuweihen oder in irgendeiner Weise als Kollaborateur zu brandmarken. Dennoch war es gut, im Bedarfsfall einen Verbündeten im Geiste an seiner Seite zu wissen. Perry nickte nur stumm und ging.

Der Reptilienpfleger versah seinen Dienst im San Diego Zoo weiterhin ohne Anzeichen, daß in seinem privaten Umfeld etwas nicht in Ordnung sein könnte. Denn seiner Ansicht nach war da alles in bester Ordnung. Jedenfalls beinahe …

Fürs übernächste Wochenende hatte Nellie Shoemaker ihn zu sich nach Bonita eingeladen. Es sollte ein ebenso gelungener Tag werden wie jener bei sich zu Hause, das hatten sie geplant.

 

 

***

 

   Während sich Robert Truman vor dem Spiegel im Bad rasierte, um sich für die heute erfolgende Flucht entsprechend vorzubereiten, dachte er über seinen Entführer nach. Im Grunde wußte er nicht einmal, wie dieser Mistkerl aussah, lediglich dessen Stimme war ihm vertraut. Das war schon damals in den Bergen bei Fallbrook ein kleines Handicap gewesen. Während Holmes mit dieser Lampe jedes Detail seiner Physiognomie ausleuchten konnte, hatte er, Truman, nicht die geringste Ahnung, ob es sich bei Holmes um einen Weißen oder um einen Menschen anderer Hautfarbe handelte. …


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