… Anfang September erlebte man das in Kalifornien nicht oft, der Guß hatte für ein wenig Abkühlung in der Region gesorgt, der Rasen vor dem Haus war feucht, winzige Wasserperlen zierten die zarten Halme. Perry verspürte ein Verlangen, sich seiner Schuhe und Socken zu entledigen und barfuß im Grase zu lustwandeln. Warum er es unterließ, konnte er nicht sagen. Wäre Nellie zugegen, er hätte keinen Moment gezögert. Vielleicht war der Grund darin zu finden, daß er sich gedanklich zu sehr mit seinem widerspenstigen Gefangenen beschäftigte, der nur wenige Meter entfernt im Keller seiner Freilassung entgegenfieberte. Oder seiner Flucht.
Die Tüte im Arm, führte ihn sein erster Weg, wie immer bei seiner Heimkehr, nach unten in die Gefilde des Geizes, dorthin, wo meist Unmut herrschten und Renitenz. Nach seiner Entlarvung und dem damit einhergehenden Eingeständnis hatte sich sein Geschäftspartner Truman so zuversichtlich gezeigt, daß Perry davon ausgehen mußte, die Kellermauer war bald durchdrungen. Was Truman seinerseits nicht ahnen konnte: Sobald er sie durchbrochen hatte, da war sich Perry sicher, wußte er sofort, wo seine Flucht enden würde. Der Beton, das Rudiment der Reparaturarbeiten am Haus, dürfte ihn davon überzeugen, jeden weiteren Ausbruchsversuch zu unterlassen. Obwohl das Graben seiner Figur sicher ganz gut getan hatte, sinnierte Perry.
Eine Zeitlang saß er vor dem ausgeschalteten Monitor und überlegte, worüber er heute mit seinem Gast disputieren sollte. Jetzt, da Truman ihn kannte, da er ahnte, warum er entführt wurde, war Schluß mit dem Versteckspiel. Seit ein paar Tagen konnten sie Klartext reden, was normalerweise Trumans Sache nicht war; aber man würde sehen. Perrys Finger betätigten den Schalter, und nach wenigen Sekunden erhellte sich der Monitor.
Während Perry Holmes noch über die Thematik des heute zu erwartenden Streitgesprächs mit dem Milliardär grübelte, fiel ihm dessen sonderbare Körperhaltung auf, die er auf dem Hometrainer an den Tag legte. Starr wie eine Schaufensterpuppe präsentierte sich Truman, regte weder einen Fuß noch einen Finger. Dazu starrte er eigenartig auf seine rechte Seite. Er sah aus, als hätte ihn der Schlag getroffen!
Um Himmels Willen, dachte Perry, was mache ich nur, wenn er sich verletzt oder sein Herz nicht mitspielt? Zwar hatte es diesbezüglich im Vorfeld Überlegungen gegeben, das aber waren rein hypothetische Gespinste gewesen, weit entfernt von jeglicher Praxis. …
...war OK - weiter lesen ►
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen ►
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
2477 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!