… Verantwortlich dafür war die Finsternis gewesen. Er glaubte aber nicht, daß Holmes ein Schwarzer war, soviel hatte er in der damaligen Dunkelheit doch erkennen können, wie er dachte. Außerdem hatten Farbige andere Stimmen. Überdies schien sein Bewacher tagsüber tatsächlich zu arbeiten, im Zoo mutmaßlich. Denn Kontakt kam immer nur abends zustande, außer am Wochenende. An diesem Vormittag war Truman auf jeden Fall ungestört.
Sofort nach der Rasur und dem opulenten Frühstück - in Gestalt von reichlich Obst und Gemüse - machte sich der Milliardär daran, die verbliebenen Mauerbruchstücke zu beseitigen. Hierbei leistete ihm die letzte Bierflasche, die er vor wenigen Tagen genußvoll in Gefangenschaft getrunken hatte, gute Dienste. Nach und nach gelang es ihm, weitere große Steine aus dem Mauerwerk herauszubrechen, und am späten Vormittag hatte er die Hauswand vollständig durchstoßen. Dahinter befand sich eine glatte Wand aus schmutzig-grauer Erde, wie es schien.
Truman erhob sich, um im Bad etwas Wasser zu trinken. Er blickte in den Spiegel, sah zwei zu allem entschlossene Augen und wusch sich das Gesicht. Alsdann begab er sich zurück zum Loch, um sich endgültig in diese Erde, die sich rings um die Hauswand schmiegte, hineinzugraben. Wie ein Maulwurf mußte er die Oberfläche erreichen und dort oben wohl einen hübschen übersichtlichen Hügel hinterlassen, der seinem Peiniger bei dessen Rückkehr sofort ins Auge fallen dürfte. Der Milliardär ließ ein hämisches Grinsen über sein Gesicht huschen.
Er kroch zurück ins Loch, setzte die Flasche an, rutschte jedoch mit dem Glas an der Erde ab, die ziemlich festgebacken war. Erneut versuchte er ins Erdreich vorzudringen, vergeblich, und sein Gesicht zeigte erste Spuren von Verunsicherung. Da griffen seine Finger an die vermeintliche Erde, und er mußte erkennen, daß diese nach dunklem fruchtbarem Mutterboden aussehende Masse hart war wie Granit! Das Glas des Flaschenbodens prallte daran ab wie ein Tischtennisball an einer Scheibe. Was war das?
Nach und nach wurde dem Gefangenen bewußt, daß er auf Beton gestoßen war. Aber wie war das möglich? Wieso befand sich hinter einer meterdicken Mauer noch eine Betonschicht, die ein Weitergraben unmöglich machte? Welcher Idiot baute solche Häuser? War nun all sein wochenlanges Bemühen vergeblich? Um diese Sperre zu durchbrechen benötigte er Dynamit!
Rückwärts kroch der Mann aus der Höhle, desillusioniert und schmutzig, und setzte sich auf die Liege, Resignation begann ihn zu übermannen. …
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