… Er war schon des öfteren in Tijuana gewesen, der mexikanischen Grenzstadt, die unmittelbar an das San Diego County angrenzte und illegalen Einwanderern vielfach als Sprungbrett in die Vereinigten Staaten diente. Aber in dieser Stadt gab es zuweilen Plätze, bei denen man nicht erkennen konnte, ob hier gerade etwas abgerissen wurde oder ob jemand die Absicht hegte, ein neues Objekt aus dem Boden zu stampfen. Die moderne Stadt wirkte auf ihn ein wenig marode. Darüber täuschten auch die fortschrittlichen Hochhäuser nicht hinweg, die vereinzelt in den blauen Himmel ragten.
Richard steuerte seinen weinroten BMW den Boulevard Agua Caliente entlang auf der Suche nach der Sonora Avenue. Neben dem Golfplatz, hatte sein Informant gesagt, aber ein Golfplatz war weit und breit nicht zu entdecken. Nur ein paar Schilder, die auf seine Existenz hinwiesen. Richards Finger suchten die Tastatur des Navis, das er an der Grenze ausgeschaltet hatte. Die Karte erschien wieder, die Stimme leitete ihn weiter gerade aus. Warum er zuvor abgebogen war, konnte er nicht sagen, wahrscheinlich orientierte er sich an den beiden Türmen des Grand Hotels, von seiner Kontaktperson ebenfalls erwähnt.
Da war sie, die Avenue Sonora! Die Stimme aus dem Navigationsgerät schickte ihn nach rechts, und auf der linken Seite zwischen den Häuserlücken konnte er jetzt einen Golfplatz erkennen.
„Sie haben Ihr Ziel erreicht!” entschied die Stimme aus dem Navi, und der Anwalt lenkte den BMW auf den Parkplatz vor einem Restaurant mit dem treffenden Namen El Perdido, was soviel wie ‚Der Verlorene’ bedeutet.
Für einen Anwalt mit seinen Beziehungen war es erstaunlich einfach gewesen, einen Namen zu erfahren. Rodriguez. Ein Name, dessen Besitzer ihm möglicherweise helfen könnte, ein wenig Licht in die dunkle Geschichte der Truman-Entführung zu bringen. Schwieriger dürfte sich das Erkennen dieser Person gestalten, denn Bloom hatte keine Ahnung wie der Kerl aussah. Am Treffpunkt sollte er sich an einen Tisch bei der Tür setzen und warten. Man würde ihn ansprechen. Wozu diese Vorsichtsmaßnahmen? Glaubten sie, er wäre vom FBI? Was hatten diese Leute zu verbergen?
Dennoch tat er wie ihm empfohlen, parkte den Wagen vor dem Lokal, ging hinein und suchte sich einen Platz in der Nähe des Eingangs. Was dazu führte, daß er mit seinen ungeduldigen Blicken die monotonen Kreise des Sekundenzeigers der Uhr über dem Tresen verfolgte. Eine Kellnerin brachte ihm Kaffee. …
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