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In der Villa am Pazifik, am Coast Boulevard in La Jolla, saßen Erika, Doris und Richard beisammen und beratschlagten über den mysteriösesten Entführungsfall, der in Kalifornien je ruchbar wurde. Wobei die Bevölkerung kaum etwas davon wußte, denn die Medien waren angehalten, auch in dieser heiklen Situation kein Foto Trumans zu veröffentlichen. Was hätte das auch bringen sollen? Wenn er entführt worden war, würden seine Kidnapper ihn sicher nicht in aller Öffentlichkeit präsentieren.
Seit über 5 Wochen war der Milliardär nun verschwunden, mehrere Zeitungsinserate hatten nicht das geringste Resultat erbracht. Ergo gingen die drei schon lange nicht mehr von einer normalen Entführung aus; hierzu trug auch das gegenseitige Mißtrauen bei, das noch immer zwischen ihnen schwelte.
„Ich weiß bald nicht mehr“, seufzte Richard, „wie ich unsere Geschäftspartner vertrösten soll. Ich meine jene, die mit Bob persönlich verhandeln wollen. Bisher habe ich ihn erfolgreich in den Urlaub schicken können, oder nach Asien. Irgendwann aber wird er wieder zurückkommen müssen. Und ich kann denen nicht sagen, wann.“
„Der große Deal mit dem Iran steht bevor“, warf Doris geschäftig ein, die als Richards Sekretärin über die Aktionen informiert war. „Und die Ayatollahs verhandeln nur mit ihm. Das haben sie mehrmals betont!“
Richard nickte, Erika schaute aus dem Fenster auf den Pazifik hinaus, sie wünschte sich, wieder auf Hawaii zu sein. Ihr war diese ganze Angelegenheit lästig. Wenn ihr Mann verschwunden blieb, gut. Wenn er zurückkehrte, auch gut. Aber nicht zu wissen, ob oder wann er überhaupt wiederkam, das nagte an ihrem Gemüt.
Ein wenig Hoffnung war seinerzeit in der Gerichtsmedizin aufgekeimt. Oh Gott, hatte sie gebetet, laß es Bob sein, der da in der Wanne liegt! Bitte, laß es Bob sein! Aber Gott hatte sie nicht erhört. Wie so oft. Das hätte für sie eine Wendung in ihrem Leben bedeutet. Eine Kehrtwendung um 180 Grad. Alleine die Lebensversicherung versprach 5 Millionen ... oder mehr … je nach dem …
Wenn nur der Wagen auch verschwunden gewesen wäre, dachte sie. Leider war der Bentley gefunden und von einem Abschleppdienst unten in die Tiefgarage verfrachtet worden. Sie fuhr ihn nicht, das war ihrem Gatten alleine vorbehalten.
„Wann kann man einen Menschen eigentlich für tot erklären lassen?“ dachte sie plötzlich laut.
Richard hob die Augenbrauen und sah sie überrascht an. …
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