…
Perry ließ nicht lange auf sich warten. Im Nu hatte er sich ausgezogen und schwamm neben ihr, zur Überraschung Bens, der aufgeregt zwischen den beiden hin und her pendelte.
Es dauerte nicht lange, bis es zu vertraulichen Berührungen kam, zuweilen spielten sie wie Teenager in der seichten Uferregion. Nellie küßte Perry leidenschaftlich, und er erwiderte ihre Zärtlichkeiten. Irgendwann lagen sie wieder am Ufer, verborgen hinter Sträuchern, ihre Körper trockneten in der warmen Luft Kaliforniens und in der Hitze ihrer Begierden. Ein Handtuch brauchten sie nicht.
Wenn drüben auf dem Weg Spaziergänger vorüberliefen, verhielten sie sich ganz still, eng aneinandergeschmiegt, und warteten, bis sie wieder alleine waren. Das geschah nicht oft. Einmal kam ein fremder Hund zwischen den Büschen hervor und beobachtete hechelnd ihr Liebesspiel, was sofort Ben auf den Plan rief. Wie ein vor dem Ertrinken stehender Eisbär kam er ans Ufer gepaddelt und vertrieb den Störenfried.
„Junger Mann“, flüsterte Nellie in Perrys Ohr, „du kochst so gut. Und auch von anderen Dingen verstehst du eine ganze Menge. Warum bist du nicht schon längst vergeben?“
Der Angesprochene schenkte ihr ein feines Lächeln und schwieg. Vielleicht war er ja eben dabei, sich zu vergeben …
Nellie und Perry blieben am See, bis die Sonne zu sinken begann. Erst dann kleideten sie sich wieder an und schlenderten glücklich zurück zum Haus. Einen völlig aufgeweichten Hund im Schlepptau.
***
Manchmal lag er nur da, starrte zur Decke und spürte seinen Herzschlag. Und je länger er ihn spürte, desto vertrauter war er ihm. Robert Truman hatte den Eindruck, sein Herz würde ruhiger arbeiten, weniger gehetzt. Dazu bestand auch kein Grund. Hier unten in der Abgeschiedenheit seiner Gefängniszelle fühlte er keinen Berufsstreß, keinen Zeitdruck, keine Hast, wie er es von seinen Geschäftstreffen her gewohnt war. Streß empfand er wohl, aber auf eine andere Art. Wäre da nicht diese widerspenstige metallene Tür gewesen, die ihm seit Wochen ein freies Ein- und Ausgehen verwehrte, er hätte sich beinahe entspannen können. Die neue Glühbirne, die von der Decke herabbaumelte, leistete ihren Beitrag zur bescheidenen Gemütlichkeit. Sie war heller als die alte, und er ging vorsichtig mit ihr um.
In der Kante zwischen Klimaanlage und Zimmerdecke hatte sich eine Spinne eingenistet, ihr filigranes Netz gewebt und lauerte auf Beute. Sie war dunkelbraun, besaß acht dicke behaarte Beine und mehrere Augen auf dem Kopf. …
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